Wie Milchshakes in Grossbritannien Politik machen
Angriff ist die beste Verteidigung: auch in der Politik. In Grossbritannien kommen momentan aber keine Worte, sondern Milchshakes zum Einsatz.
Das Wichtigste in Kürze
- In Grossbritannien wurden mehrere rechte Politiker mit Milchshakes angegriffen.
- Brexit-Chef Nigel Farage wollte wegen einer drohenden Attacke seinen Bus nicht verlassen.
Für Gewöhnlich schmeissen sich Personen des linken und des rechten Spektrums gegenseitig unschöne Worte an den Kopf. In Grossbritannien bleibt es aber nicht bei Kritik und Vorwürfen. Wie britische Medien berichten, kommen da momentan mit Vorliebe Milchshakes zum Einsatz.
Das Bewerfen von missliebigen Politikern mit Milkshakes hat sich in den vergangenen Wochen als Protestform entwickelt. Dazu wurde sogar ein neuer Begriff etabliert: Milkshaking.
Eines der Opfer ist der kontroverse Carl Benjamin, Kandidat für die Europawahlen der United Kingdom Independence Party. Doch für den Youtuber ging der Vorfall während einer Wahlkampfveranstaltung in Cornwall (GB) glimpflich aus. Bevor der Angreifer werfen konnte, wurde er von Benjamins Anhängern überwältigt.
Weniger Glück hatte der ehemalige Chef der rechtsextremen Partei Englisch Defence Force. Der Aktivist Tommy Robinson wurde gleich zweimal mit Milchshakes überschüttet –innerhalb von nur zwei Tagen.
My mistake....
— Femi (@Femi_Sorry) May 20, 2019
There's no link at all between throwing #milkshake on fascists and fascists being violent in response. I mean... it took a full 2 seconds for Stephen Yaxley-Lennon (Tommy Robinson) to start punching.https://t.co/TOKX5wDcg3
Bisher letztes und prominentestes Opfer war das Europaparlament-Mitglied Nigel Farage. Am Samstag bekam auch der Vorsitzende der Brexit-Partei einen Milchshake über den Anzug geschüttet.
McDonalds durfte keine Milchshakes verkaufen
Einer scheint Farage gereicht zu haben: Während seines nächsten Wahlkampf-Trips durch Edinburgh durfte McDonald's keine Milchshakes verkaufen. «Wir werden heute Abend keine Milchshakes oder Eiscremes verkaufen. Dies ist auf eine polizeiliche Anfrage aufgrund der jüngsten Ereignisse zurückzuführen», teilte der Fast-Food-Konzern mit.
Gebracht hat das nicht viel: Bei seiner Kampagne in Rochester (GB) gestern Mittwoch weigerte sich Farage seinen Bus zu verlassen. Seine Mitarbeiter hatten in der wartenden Menge mehrere Milchshake-Träger entdeckt.
Diese haben sie vermutlich von Burger King. Der verkündete nach dem Milchshake-Bann der Konkurrenz grosszügig: «Wir verkaufen das ganze Wochenende Milchshakes. Viel Spass noch.»