Zähe Verhandlungen zum deutschen Haushalt

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Deutschland,

Die Verhandlungen in der deutschen «Ampel»-Koalition über den Haushalt 2025 ziehen sich hin.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht in der Generaldebatte zum Haushalt im Bundestag. Foto: Michael Kappeler/dpa
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht in der Generaldebatte zum Haushalt im Bundestag. Foto: Michael Kappeler/dpa - sda - Keystone/dpa/Michael Kappeler

Die Verhandlungen in der deutschen «Ampel»-Koalition über den Haushalt 2025 dauern offenbar an. Bis zum Nachmittag wurde noch kein Durchbruch verkündet. Es geht darum, noch verbliebene milliardenschwere Lücken im Haushaltsentwurf zu schliessen.

Vertreter der deutschen Regierung hatten eine Einigung bis Ende der Woche in Aussicht gestellt. Der vom Kabinett beschlossene Entwurf geht dann ans Parlament – die Abgeordneten brauchen Zeit, das über tausend Seiten umfassende Dokument durchzuarbeiten. Der Haushalt soll nach derzeitigem Stand in einer Haushaltswoche vom 10. September an zum ersten Mal im Bundestag beraten und dann im Spätherbst beschlossen werden.

Anfang Juli hatten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) bereits einmal eine Einigung über den Etat für 2025 verkündet. Wochenlang hatten sie zuvor darum gerungen, eine Lücke von mindestens 30 Milliarden Euro zu stopfen. Dann sollte das ohne allzu harte Sparmassnahmen gelungen sein.

Umfinanzierung von Bahn und KfW

Die Bundesregierung hatte in ihrem im Juli vorgestellten Entwurf mit einer sogenannten Minderausgabe von 17 Milliarden Euro geplant. Dabei geht sie davon aus, dass die Ministerien ohnehin nicht das gesamte Geld in dem Jahr ausgeben werden – zum Beispiel, weil sich Projekte verzögern. Das Vorgehen ist durchaus üblich, die Summe aber sehr hoch.

Deswegen sollte diese Lücke geschlossen werden, und zwar um rund acht Milliarden Euro. Dazu gab es Prüfaufträge, ob die Bahn und die Autobahngesellschaft kreditfinanzierte Darlehen statt direkte Zuschüsse aus dem Haushalt bekommen sollen. Daneben ging es um Gelder bei der staatlichen Förderbank KfW.

Nachverhandlungen laufen

Lindner hatte bereits nach der Einigung deutlich gemacht, es gebe rechtliche und wirtschaftliche Bedenken, ob alle für eine Lösung ins Auge gefassten Vorhaben auch umsetzbar seien.

Nachdem zwei Gutachten die Zweifel in Teilen bestätigt hatten, verwarfen die Koalitionäre die Idee, 4,9 Milliarden Euro der KfW statt für die Gaspreisbremse im Haushalt zu anderen Zwecken einzusetzen.

Umstritten war auch, ob Bahn und Autobahngesellschaft unterstützt werden können, ohne dass dies auf die Schuldenbremse angerechnet werden muss. Hier waren Lindner und Scholz unterschiedlicher Meinung – deswegen kam es nun zu Nachverhandlungen. Die Rede war davon, dass noch eine Lücke von fünf Milliarden Euro geschlossen werden muss.

Kommentare

User #1624 (nicht angemeldet)

Ampel ist das bittere Ende Deutschlands.

Weiterlesen

1 Interaktionen

Mehr in Politik

tanja bauer
1 Interaktionen
encavis
1 Interaktionen