38-Stunden-Woche: SP will den Berner Beamten die Arbeitszeit kürzen
Zwei Berner SP-Grossräte wollen die Arbeitszeit der Beamten auf 38 Stunden kürzen, bei vollem Lohn. Ein Blick auf Basel zeigt: Der Vorstoss hat gute Chancen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Angestellten des Kantons Bern sollen nur noch 38 statt 42 Stunden arbeiten.
- Dies fordern die Grossräte der SP Andrea Zryd und David Stampfli.
Die Kantonsangestellten in Bern sollen weniger arbeiten – bei gleichem Lohn. Konkret soll deren Arbeitszeit von heute 42 auf 38 Stunden pro Woche gekürzt werden. Dies fordern die SP-Grossräte Andrea Zryd und David Stampfli, wie der «Blick» berichtet.
Eine ähnliche Forderung der Parteikollegen von Zryd und Stampfli kam in Basel gut an. Der Grosse Rat hat die Motion mit einer knappen Mehrheit von 2 Stimmen an die Regierung überwiesen.
Diese Massnahme soll etwa den Kanton in Zeiten des Fachkräftemangels auf dem Arbeitsmarkt attraktiv machen. Konkret könnte dies dazu führen, dass sich die Situation beim Pflegepersonal bessere. Der Kanton wolle mehr Leute einstellen, finde diese aber nicht, so Zryd gegenüber dem «Blick».
Neben den Unternehmen würden natürlich auch die Mitarbeitenden profitieren. Die verkürzte Arbeitszeit verbessere etwa die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ausserdem sinke der Arbeitsstress, was wiederum die Gesundheit und Zufriedenheit steigere.
Als Vorbilder verweisen die Sozialdemokraten auf Island. Nach diversen Pilotversuchen mit Viertagewochen habe man dort die 35-Stunde-Woche eingeführt. Auch in Grossbritannien habe man nach guten Erfahrungen die Arbeitszeit reduziert. Und im Kanton Bern machen Unternehmen ebenfalls die ersten Schritte in diese Richtung.