48 Wölfe in Graubünden erschossen: Schutz für Nutztiere

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

Chur,

In Graubünden wurden 48 Wölfe erlegt, um Nutztierrisse zu minimieren. Die Abschüsse erfolgten im Rahmen der Regulierung.

48 Wölfe
In Graubünden wurden 48 Wölfe erlegt, um Nutztierrisse zu minimieren. - keystone

Zwischen September 2024 und Januar 2025 wurden im Kanton Graubünden 48 Wölfe geschossen. Dies geschah im Rahmen der vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) genehmigten Regulationsperiode.

Ziel war es, die Zahl der Nutztierrisse in der kommenden Weidesaison zu reduzieren. Laut «blue News» waren an der Jagd Wildhüter sowie speziell geschulte Jägerinnen und Jäger beteiligt.

11 Rudel betroffen: 48 Wölfe erlegt

Die 48 Abschüsse betrafen elf der dreizehn Wolfsrudel im Kanton, schreibt «Blick». Besonders betroffen waren das Nationalpark-Rudel, das Rudel am Vorab in Laax sowie das Rudel auf der Lenzerheide.

48 Wölfe
2011 hat sich das erste Wolfsrudel in der Schweiz gebildet. - keystone

In diesen Gebieten wurden sieben, acht und 15 Wölfe erlegt. Wie «Watson» berichtet, wurde das Fuorn-Rudel im Nationalpark möglicherweise vollständig ausgelöscht.

Hintergrund zur Wolfsregulierung

Die Regulierung von Wölfen in der Schweiz erfolgt seit einigen Jahren präventiv und während einer festgelegten Periode von fünf Monaten. Gemäss «RTR» erlaubt die neue Jagdverordnung, dass Wölfe auch ohne konkrete Schäden an Nutztieren erlegt werden dürfen.

48 Wölfe
Die Wolfspopulation in Graubünden hat sich seit der Bildung des ersten Rudels im Jahr 2011 stark ausgeweitet. - keystone

Der Kanton entscheidet dabei, welche Rudel reguliert werden sollen, stets mit Zustimmung des Bundesamts für Umwelt. Im Jahr 2024 wurden in Graubünden 206 Schafe und Ziegen sowie vier grosse Nutztiere wie Kälber oder Esel gerissen.

Dies zeigt gemäss «RTR» eine deutliche Abnahme gegenüber den Vorjahren, als die Zahlen bei bis zu 517 gerissenen Tieren lagen.

Populationsentwicklung und Herausforderungen

Die Wolfspopulation in Graubünden hat sich seit der Bildung des ersten Rudels im Jahr 2011 stark ausgeweitet. Aktuell leben mindestens 120 Wölfe in dreizehn Rudeln im Kanton, so Schätzungen des Amts für Jagd und Fischerei.

Hast du Angst vor Wölfen?

Trotz intensiver Schutzmassnahmen bleibt die Herausforderung bestehen, Nutztiere ausreichend vor Wolfsangriffen zu schützen. Insgesamt wurden während der Regulierungssaison 2024/25 schweizweit knapp 100 Wölfe geschossen, davon 47 allein in Graubünden, berichtet das «Wochenblatt».

Dies stellt eine deutliche Steigerung gegenüber den Vorjahren dar, als beispielsweise in der Saison 2023/24 nur 61 Tiere erlegt wurden.

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Kommentare

User #1428 (nicht angemeldet)

.. Also Wölfe sind ja schöne Tiere, keine Frage .. Aber in unserer dichtbesiedelten Schweiz ist einfach kein Platz für sie .. Da wird’s früher oder später zu ernsten Konflikten Mensch / Tier kommen .. Könnte man sie nicht einfangen – und sie in Kalifornien oder in den endlosen Gebirgswäldern Colorado’s wieder auswildern ..? Mr. Trump und Mr. Vance sind derzeit wahrscheinlich anderweitig beschäftigt .. Aber vielleicht könnte man mit deren Mitarbeitern vom Innenministerium einen der vielzitierten Deal’s machen ..?

User #3746 (nicht angemeldet)

Die Schweiz ist im Naturschutz seit 100 Jahren stehen geblieben. Früher war ich einmal stolz auf unsere schöne Landschaft. Heute weiss ich, es ist nur Fassade. Vertieft man sich mit dem Thema, merkt man schnell, dass Bauern keine Tierfreunde sind. Dass Jäger Wildtiere als lebende Schiessbudenfiguren sehen. Dass die Natur den Nutztierhalter gehört und dass der Wald, die Berge, die Gewässer, zwar schön aussehen, aber überall Gift verwendet wird.

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