Der Brand von ausrangierten Eisenbahnschwellen im Basler Rheinhafen vom Freitag ist gelöscht. Der anderthalbtägige Löscheinsatz wurde offiziell am Samstagabend beendet. Was den Brand ausgelöst hat, weiss man nicht. Ob das Ereignis Folgen hat, ist noch unklar.
Symbolbild - Keystone
Symbolbild - Keystone - Community

Das Wichtigste in Kürze

  • Nau.ch zeigt Ihnen, was hyperlokal geschieht.
  • Schreiben auch Sie einen Beitrag!
Ad

Am frühen Freitagnachmittag waren ausrangierte Eisenbahnschwellen, die im Hafen zur Entsorgung zwischengelagert werden, in Brand geraten. Die Brandursache ist laut Staatsanwaltschaft weiterhin unbekannt; Ermittlungen laufen. Bei Grossbränden sind die Erfolgsaussichten wegen der Verwüstungen aber nicht rosig.

Die meterhoch aufschiessenden Flammen samt dicker schwarzer Rauchsäule haben auch den Schienenkran stark beschädigt, der die offenen Lagerplätze beim Brandort auf dem Westquai bedient. Laut einer Sprecherin der betroffenen Logistikfirma kann der Sachschaden noch nicht beziffert werden; Abklärungen liefen noch.

Silos und Hafenanlagen unversehrt

Diese Lagerplätze werden - nicht zuletzt wegen der Ermittlungen - bis mindestens Freitag nicht bedient. Ansonsten werde am Westquai nun wieder normal gearbeitet, hiess es bei der betroffenen Firma weiter. Ob aus dem Brandfall Konsequenzen zu ziehen sind, könne man erst nach den Abklärungen zur Ursache sagen.

Keinen Schaden genommen haben derweil die beiden Silogebäude, zwischen welchen besagte Lagerplätze liegen und die derselben Firma gehören. Ebenso glimpflich kam die Infrastruktur der Schweizerischen Rheinhäfen (SRH) davon, wie dort zu erfahren war.

Der Schifffahrtsbetrieb war wegen des Brandes laut SRH nur punktuell beeinträchtigt: Auf dem Rhein fuhren Personen- wie Frachtschiffe normal, doch im Hafenbecken eins - das den Westquai zur Halbinsel macht - konnten mehrere Schiffe nicht regulär be- und entladen werden. So erging es etwa vier Containerschiffen, die ablegten, um ihre Fracht-Fahrpläne einzuhalten, statt das Löschen abzuwarten.

Altholz wurde benetzt

Die mit giftigem Teeröl imprägnierten alten Bahnschwellen werden in der Schweiz ausgemustert. Wegen Schadstoffemissionen müssen sie in einer Verbrennungsanlage entsorgt werden. Die Firma hat im Basler Hafen drei offene Schwellen-Lagerplätze sowie zwei in Hallen - alle bewilligt, wegen Nachbarschaftsreklamationen einer der offenen indes nur bis Ende Monat.

Das Unternehmen bekämpft Gestank und Staub der Schwellen schon seit langem mit einer Sprinkleranlage. Wieviel solches Altholz derzeit insgesamt im Basler Hafen liegt, war nicht zu erfahren. Gebrannt hat ein Lagerplatz mit rund 2000 Tonnen Schwellen, wobei Flammen auf das daneben liegende Schrottlager gleicher Grösse übergriffen.

Beim Löschen war unter anderem auch das Basler Feuerlöschboot im Einsatz. Alleine dessen drei Wasserkanonen können zusammen fast 13'000 Kubikmeter Wasser pro Minute verschiessen. Das Löschwasser floss zum grossen Teil via Hafenbecken in den Rhein, weshalb zwecks Gewässerschutzes der Schaumanteil tief gehalten wurde.

Von negativen Folgen der Löschwasserwelle ist den Basler Umweltbehörden bisher nichts bekannt. Die Messwerte der nahe gelegenen internationalen Rheinüberwachungsstation lagen am Montag noch nicht vor. Beim Brand waren wie üblich sicherheitshalber die Behörden in den Unterliegerstaaten am Rhein alarmiert worden.

-Mitteilung der SDA (mis)

Ad
Ad