Auch Stadt Bern ruft den Klimanotstand aus
Der Gemeinderat der Stadt Bern hat heute Montag um «5 vor 12» einen neuen Massnahmenplan im Kampf gegen den Klimawandel verabschiedet.
Das Wichtigste in Kürze
- Um fünf vor zwölf Uhr fand heute Montag eine Medienkonferenz zum Thema Klimaschutz statt.
- Der Berner Gemeinderat hat einen neuen Massnahmenplan verabschiedet.
Der Berner Gemeinderat hat heute Montag seine Haltung im Kampf gegen den Klimawandel bekräftigt. Dabei seien zusätzliche und einschneidende Massnahmen notwendig.
Die Medienkonferenz «Klimaschutz: Positionspapier und Massnahmen zur CO2-Reduktion» fand im Berner Münsterturm statt. Es war kein Zufall, dass sie um punkt 5 vor 12 begann.
«5 vor 12» für den Klimaschutz: Bern schreitet zügig voran.https://t.co/ra2AgENpkj
— Stadt Bern (@Bern_Stadt) May 27, 2019
Anlässlich des weltweiten Klimastreiks am letzten Freitag betonten Schülerinnen und Schüler, die Zeit dränge, um Massnahmen zum Klimaschutz in die Tat umzusetzen. Der Klimastreik begann daher symbolisch um 5 vor 12 auf dem Berner Helvetiaplatz.
Am Freitag waren wir auf der ganzen Welt mehr als 1.6 Millionen Menschen – davon über 35'000 in der Schweiz! pic.twitter.com/G2vZycULQe
— Klimastreik Schweiz 🔥 #ClimateJusticeNow (@klimastreik) May 26, 2019
Stadtpräsident Alec von Graffenried betonte jedoch in seiner Rede heute Morgen: «Die Klimabewegung sprach symbolisch von fünf NACH zwölf. Der Gemeinderat ist aber überzeugt, dass wir es gemeinsam schaffen, unserem in Not geratenen Klima zu helfen und den Turnaround zu schaffen.» Er bekräftigte in seiner Rede: «Unser Klima ist in Not».
«Glockenspiel» gegen den Klimawandel
Um Punkt 12 Uhr schlugen dann die Glocken des Berner Münster. Dies sei als «Weckruf» zu deuten.
Danach setzte der Stadtpräsident seine Rede fort: «Der Gemeinderat der Stadt Bern ist heute hier vollzählig anwesend, um an diesem symbolträchtigen Ort mit Blick über die Stadt Bern den Klimanotstand auszurufen.»
Ende März hatte das Jugendparlament der Stadt Bern eine entsprechende Motion eingereicht. Darin wurde der sofortige Klimanotstand verlangt. Bis jetzt hatte sich der Gemeinderat nicht zum Vorstoss geäussert.
Gemeinderätin Franziska Teuscher sagte in ihrer Rede: «Die Motion werden wir nächsten Monat beantworten. Die Anliegen des Jugendparlaments fallen auf fruchtbaren Boden.»
Schon jetzt hat der Gemeinderat ein Positionspapier und einen Massnahmenplan verabschiedet. Dieser sei im Hinblick auf die Stadtratsdebatte vom 6. Juni «bedeutungsvoll». Die Ziele der Energie- und Klimastrategie 2025 wurden überarbeitet und verschärft.
Bis 2035 strebt der Gemeinderat eine Reduktion der CO2-Emissionen auf Stadtgebiet an. Zudem wurde ein «erweiterten Handlungsplan Klima, Stadt Bern» ausgearbeitet und verabschiedet. Der Plan umfasst 22 Massnahmen aus allen Bereichen des städtischen Lebens.