Coronavirus: Gurtenfestival soll Lehrlinge testen

Elisa Jeanneret
Elisa Jeanneret

Bern,

Der Kanton Bern hat das Gurtenfestival damit beauftragt, Lehrlinge in Sozialeinrichtungen nach den Ferien auf das Coronavirus zu testen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kanton Bern werden bis Ende Woche 4500 Personen gegen das Coronavirus geimpft.
  • Der Regierungsrat ist mit dem Vorgehen zufrieden, die Kampagne sei gut angelaufen.
  • Das Gurtenfestival soll die Massentestung von Lehrlingen im Gesundheitswesen organisieren.

Der Regierungsrat habe im Berner Jura zum ersten Mal eine Art Massentestung im Gesundheitswesen durchgeführt. Dies teilte Präsident Pierre Alain Schnegg an einer Medienkonferenz mit.

Lehrlinge in Sozialeinrichtungen seien in der ersten Schulwoche nach den Ferien mit Schnelltests auf das Coronavirus getestet worden. Diese Strategie soll auch in anderen Regionen angewendet werden, so Schnegg.

bundesamt für gesundheit streit
Regierungspräsident Pierre Alain Schnegg spricht mit Journalisten. - Keystone

Hierfür habe das Gurtenfestival ein Mandat der Gesundheitsdirektion erhalten. Dieses sei für den Ablauf der Testung zuständig. Näher ging Schnegg nicht darauf ein. Im Berner Jura seien etwa 63 Prozent der Lehrlinge getestet worden, keiner soll positiv gewesen sein. Am 18. Januar werde diese Aktion wiederholt, so Schnegg.

Impfkampagne «gut angelaufen»

Der Kanton Bern hat am Montag mit seiner Impfkampagne gegen das Coronavirus begonnen. Seither wird die Anzahl der täglich geimpften Personen erfasst: Bisher haben im Kanton über 3'200 Personen ihre erste Dose erhalten (Stand heute Morgen, 8 Uhr).

Frank Neff vom Impf-Sonderstab sagte an der Medienkonferenz, bis Ende Woche könnten rund 4500 Personen geimpft werden. Jeden Tag erhöht sich die Anzahl Dosen, gestern wurde erstmals die 1000-Grenze geknackt.

Nach wie vor sind noch Termine für die Impfgruppe A frei. Dies sei vor allem dank der Lieferung von Moderna möglich geworden. Der Kanton rechnet damit, dank der gebündelten Lieferungen an Impfdosen jeden Tag bis zu 8500 Dosen verabreichen zu können.

Ammann erwartet drastische Steigerung der Härtefallgesuche

Thema der Medienkonferenz waren auch die Härtefälle im Kanton Bern. Der Bundesrat hat den gesetzlichen Rahmen für die Härtefallregelung erweitert, die neuen Regeln gelten ab Montag. Erwartet wird, dass mit den Änderungen mehr Gesuche eingereicht werden. Der Regierungsrat Christoph Ammann, Vorsteher der Wirtschaftsdirektion, rechnet mit insgesamt 6000 bis 8000 Gesuchen.

Christoph Ammann
Der Berner Regierungsrat Christoph Ammann. - Keystone

Berner Betriebe haben bis 31. Juli 2021 Zeit, ein Gesuch einzureichen. Die Finanzdirektion sieht drei verschiedene Wege vor, wie Unternehmen als Härtefall eingestuft werden können. Eines davon ist laut dem Regierungsrat ein Novum: Das Ausmass der Hilfe soll anhand der Fixkosten eines Betriebs berechnet werden, in Kombination mit der Schliessdauer.

Coronavirus Wengen
Coronavirus: In Wengen BE werden zurzeit Massentests durchgeführt, um einer weiteren Ausbreitung des Virus entgegenzuwirken. - keystone

Die anderen Kategorien der Härtefälle werden anhand der Umsatzeinbussen und Schliessdauern eingestuft. Dem Kanton stünden im Moment 208 Millionen Franken zur Verfügung, so Regierungsrat Ammann.

Coronavirus: Mutation-Cluster Wengen

In Wengen setzt die Regierung auf Tests, um die Varianten des Coronavirus einzudämmen. Bisher seien im Kanton 76 Fälle der Varianten nachgewiesen worden, so Linda Nartey, Kantonsärztin.

58 davon seien die britische – davon 28 nur aus Wengen – eine aus Südafrika. Der Präsenzunterricht wurde in der Gemeinde Lauberhorn verschoben.

Coronavirus Impfungen Bern
Die Anzahl durchgeführten Impfungen im Kanton Bern, Stand Freitag, 15.01.2021. - Gesundheitsdirektion Kanton Bern
Coronavirus Impfungen Bern
Die Anzahl durchgeführten Impfungen im Kanton Bern, Stand Freitag, 15.01.2021. - Gesundheitsdirektion Kanton Bern

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