Der Grosse Rat GR debattiert über Defizit von 90 Millionen

Keystone-SDA Regional
Keystone-SDA Regional

Chur,

Der Grosse Rat Graubündens diskutiert am Montag das für 2025 geplante, ungewöhnlich hohe Defizit von 90 Millionen Franken.

Das neue Wahlsystem könnte im 120-köpfigen Grossen Rat Graubündens Kräfte verschieben von der politischen Mitte an die Pole und von Gross zu Klein. (Archivbild)
Graubündens Grosser Rat diskutiert über ein ungewöhnlich hohes Budgetdefizit für 2025. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ARNO BALZARINI

Am Montag berät der Grosse Rat des Kantons Graubünden über das ungewohnt hohe, für 2025 budgetierte Defizit von 90 Millionen Franken. Gründe für die tiefroten Zahlen sind eine Steuersenkung für natürliche Personen und ein gewollter Abbau der sehr hohen Eigenmittel.

Für das Budget 2025 gelten neue Richtwerte. Künftig soll gezielt frei verfügbares Eigenkapital eingesetzt werden. Auch für die beschlossene fünfprozentige Steuersenkung für natürliche Personen.

Zudem wird das Eigenkapital von 900 Millionen Franken für vorübergehend hohe Investitionsbeiträge und die Abfederung der Ausfälle von Gewinnausschüttungen der Nationalbank verwendet. Dadurch wird ermöglicht, dass trotz sinkender Erträge eine Aufwandentwicklung im bisherigen Rahmen möglich bleibt.

Richtwert nicht eingehalten

Jedoch hält das vorgelegte Budget einen von insgesamt acht durch das Parlament geschaffenen Richtwerte nicht ein. Bei der kantonalen Staatsquote dürfen gemäss Vorgaben die Ausgaben um höchstens 1 Prozent wachsen. Im Budget 2025 sind es allerdings 5,1 Prozent, begründet durch Beiträge an Dritte und den Neubau des Fachhochschulzentrums Graubünden.

Dennoch will die Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rates das Budget durchwinken. Die Nichteinhaltung des finanzpolitischen Richtwerts sei erklärbar, schrieb die GPK in ihrem Bericht zum Budget Anfang November. Man verzichte deshalb auf Anträge zu Anpassungen.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Telefonbetrüger
33 Interaktionen
Lastwagen Tram Zürich Seefeld
57 Interaktionen