Drei St. Galler Kantonsratsfraktionen gegen Frühfranzösisch
FDP, Mitte-EVP und SVP fordern eine Verschiebung des Frühfranzösischunterrichts in die Oberstufe.
Nach verschiedenen unverbindlichen Vorstössen haben die Fraktionen von FDP, Mitte-EVP und SVP für nächste Woche in der Frühjahrssession eine Motion zum Französischunterricht in der Primarschule angekündigt. Die Forderung: «Frühfranzösisch soll in die Oberstufe verschoben werden».
Es ist nicht der erste Vorstoss zum Fremdsprachenunterricht aus dem St. Galler Kantonsrat. Die Regierung hatte zuletzt in der Antwort auf eine Interpellation der FDP Stellung genommen.
Darin erklärte sich die Regierung bereit, eine Verschiebung von «Frühfranzösisch» gemeinsam mit anderen Kantonen «im Rahmen des Harmos-Konkordats» anzugehen. Diese interkantonale Vereinbarung war von den St. Galler Stimmberechtigten im November 2008 gutgeheissen worden.
Motion zur Gesetzesänderung
Die Ankündigung genügt den Fraktionen von FDP, Mitte-EVP und SVP offensichtlich nicht. In der Vorschau auf die Session von nächster Woche hat die SVP-Fraktion eine Motion angekündigt. Mit einer Gesetzesänderung soll der Französischunterricht auf die Oberstufe verlegt werden.
Grund dafür sei «die besorgniserregende Entwicklung der Kompetenzen in Deutsch und Mathematik», schrieb die SVP. Hinter dieser Motion stehen auch die Fraktionen von Mitte-EVP und FDP.
Erfahrungswerte zeigten, dass ein früherer Fremdsprachenerwerb nicht zwangsläufig zu besseren Sprachkompetenzen führe, argumentierte die Mitte-EVP-Fraktion in ihrer Sessionsvorschau. Die frühe Einführung einer zweiten Landessprache neben Deutsch und Englisch stelle eine zusätzliche Belastung für viele Schülerinnen und Schüler dar.
