Das Stadtberner Stimmvolk entscheidet über die Zukunft des öffentlichen Verkehrs im Quartier Brunnmatt-Fischermätteli.
Fischermätteli-Tram
Die Vorlage zum Fischermätteli-Tram kommt im September vors Volk. (Symbolbild) - KEYSTONE/Christian Beutler

Das Stadtberner Stimmvolk soll die Gesamtsanierung des Strassenraums Brunnhof-Fischermätteli ablehnen, weil der Weiterbetrieb der Tramlinie ins Fischermätteli ineffizient und teuer ist: Dieser Meinung sind die Gegner der Vorlage.

Das Fischermätteli-Tram sei mit 24 Personen pro Kurs schlecht ausgelastet, heisst es in einem Positionspapier der «AG Planung Städtebau Mobilität Bern». Der parteipolitisch unabhängige Verein bekämpft die Vorlage zusammen mit der Grünen Freien Liste.

Ein Nein empfiehlt auch die FDP. Die SVP beschloss Stimmfreigabe. Im Stadtrat gab es eine Mitte-Links-Mehrheit für die Vorlage.

42,6 Millionen Franken kostet es, die Gleise fürs «Sächsitram» ab der Effingerstrasse zu ersetzen, weitere Sanierungen durchzuführen und den Strassenraum aufzuwerten.

Für die nächsten 30 Jahre

Das Stadtberner Stimmvolk entscheidet am 22. September über die Kosten der Stadt in Höhe von 15,7 Millionen Franken. Letztlich gehe es um die Wahl des geeigneten öffentlichen Verkehrsmittels für die nächsten 30 Jahre im Quartier Brunnmatt-Fischermätteli, betonen die Gegner.

Der Betrieb eines Trams auf der alten, quietschenden Schienenstrecke sei ineffizient und sehr teuer. Wegen der Kocherpark-Baustelle werden die Haltestellen zurzeit vom 17er-Bus bedient.

Der E-Bus-Verkehr habe sich bewährt, heisst es im Positionspapier der Arbeitsgemeinschaft. Der Taktfahrplan sei dichter, und die Busse seien sehr leise und erschütterungsarm.

Busse seien flexibel einsetzbar

«Das Quartier atmet auf, es ist viel stiller, die Leute können wieder bei offenem Fenster schlafen.» Zudem seien die Busse flexibel einsetzbar und wendig. Das sei in den engen Strassen des Quartiers besonders wichtig. Weil sie keine Schienen bräuchten, bildeten sie auch keine permanente Gefahrenquelle für Velos und E-Bikes.

Der geplante Streckenneubau hingegen lasse nicht genügend Platz zwischen Schiene und Randstein. Schon heute gebe es auf der Strecke alle drei Jahre einen Unfall mit einem schwer verletzten Velofahrer.

Bei einem Ja drohe dem Quartier während zweieinhalb Jahren eine Megabaustelle mit Staub, Lastwagenverkehr, Entsorgungsdeponien, Verkehrsbehinderungen und einem gewaltigen CO2-Ausstoss schreiben die Gegner weiter.

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