Genfer Staatsrat Maudet tritt zurück
Der Genfer Staatsrat Pierre Maudet tritt zurück. «Ich habe mich entschieden, mein Amt niederzulegen», sagte er. Doch: Er will wieder antreten.
Das Wichtigste in Kürze
- Pierre Maudet tritt zurück.
- Erst gestern hatte er sein Departement für Wirtschaftsförderung verloren.
- Maudet will für seine eigene Nachfolge wieder antreten.
Der umstrittene Genfer Staatsrat Pierre Maudet tritt zurück. An einer Medienkonferenz orientierte er: «Ich habe mich entschieden, mein Amt niederzulegen.» Er sagte auch, dass er Kandidat für seine eigene Nachfolge sein werde.
Maudet begründete den Rücktritt mit dem Entscheid seiner Regierungskollegen, die ihm am Vortag seinen letzten Verantwortungsbereich, das Departement für Wirtschaftsförderung, entzogen hatten.
Der offizielle Rücktritt erfolge Anfang nächster Woche
Der frühere FDP-Politiker ging mit seinen Amtskollegen hart ins Gericht. Der Beschluss des Gremiums sei insbesondere ein Problem auf institutioneller Ebene, kritisierte er. Das Gremium verfüge über keine Legitimität einen vom Volk gewählten Amtskollegen vollständig zu entmachten, wie das hier geschehe. Die für ihn unverständliche Massnahme sei ein bewusster, persönlicher Angriff, eine weitere gezielte Demütigung und ein weiterer Versuch, ihn zur Seite zu stellen.
Grund für die weitere Entmachtung des bereits angeschlagenen Maudet sind die Schlussfolgerungen eines externen Zwischenberichts. Dieser war im Auftrag des kantonalen Personalamtes erstellt worden, nachdem es in Maudets Departement in der Direktion für Wirtschaftsförderung, Forschung und Innovation zu einer Häufung von Absenzen gekommen war.
Eine unabhängige externe Expertin hörte eine grosse Mehrheit der Mitarbeitenden an und kam zum Schluss, dass es zugleich organisatorische, führungstechnische und zwischenmenschliche Probleme gebe, die Maudet in Frage stellten.