Kanton Schwyz: Zoff um Luchse – SVP will schnelleren Abschuss

Marten Jansen
Marten Jansen

Schwyz,

Vergangenen Mittwoch gab der Kanton Schwyz den Abschuss eines «Problemluchses» frei, doch die Erlegung lässt auf sich warten. Bauern und SVP sind wütend.

Luchs Zoo
Ein Luchs. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Luchs im Kanton Schwyz riss mindestens neun Schafe, soll weitere getötet haben.
  • Mittlerweile wurde er zum Abschuss freigegeben, Bauern und die SVP bemängeln das Tempo.
  • Um solchen Situationen vorzubeugen, will die SVP einen Vorstoss im Parlament einreichen.

Im Kanton Schwyz sorgt ein Luchs für Aufregung und Ärger. Der Grosskatze wird zur Last gelegt, mindestens neun Schafe getötet zu haben. Dies hat dazu geführt, dass die Wildhut die Erlaubnis erhalten hat, das Tier zu erlegen. Doch der Abschuss lässt auf sich warten – das bringt die SVP auf die Palme.

Thomas Inderbitzin ist ein besorgter Schafbauer im betroffenen Gebiet. Wie «PilatusToday» berichtet, verliere er sogar täglich mehrere Tiere durch den Luchs. Entsprechend seien es weit mehr als nur die neun bestätigten Risse gewesen. So soll das Tier nicht nur selbst Schafe getötet, sondern sie auch über steile Klippen getrieben haben.

Inderbitzin hatte zunächst nicht angenommen, dass ein Luchs hinter dem Tod seiner Tiere steckt: bis er Bilder aus einer Fotofalle sah und selbst Zeuge eines Angriffs wurde. Zudem trägt der betreffende Luchs einen Peilsender; er wurde ursprünglich vom Tierpark Goldau ausgesetzt.

SVP kritisiert Reaktionszeit der Wildhut

Nicht nur das Verhalten des Luchses sorgt für Unmut bei Thomas Inderbitzin und seinen Kollegen. Auch die Reaktionszeit der Wildhut wird scharf bemängelt.

Reagiert die Wildhut zu langsam?

Die Partei hat sich sogar beim Bundesrat Rösti persönlich dafür starkgemacht, dass der Luchs zum Abschuss freigegeben wird. Über den Austausch mit dem Bundesrat sagt Schelbert auf «PilatusToday»: «Am Nachmittag um 15 oder 16 Uhr hat uns Albert Rösti bestätigt, dass man die Abschussbewilligung erhält.»

Die Freigabe kam dann auch an besagtem Freitagnachmittag. Doch am darauffolgenden Mittwoch lebte der Luchs immer noch. Die SVP kritisiert die Arbeit der Wildhut: «Am Freitag hat man halt normalerweise um 17 Uhr Feierabend und dann geht es am Montag wieder los. Das bemängeln wir», so Schelbert.

Abschussfreigabe bestätigt

Am Mittwoch bestätigte schliesslich auch der Kanton Schwyz offiziell die Abschussfreigabe des Luchses. Der Grosskatze werden neun Risse ohne Nutzen vorgeworfen – ein untypisches Verhalten für einen Luchs.

Trotz Peilsender ist das Tier jedoch noch nicht erlegt worden, ganz zur Unzufriedenheit von Wendelin Schelbert und seiner Partei. Sie fordern nun den Einsatz von Jägern. Auch wollen sie einen Vorstoss im Parlament einreichen, mit dem Ziel, solche Situationen in Zukunft zu verhindern.

Kommentare

User #6729 (nicht angemeldet)

Man tötet keine Lebewesen, alles hat Anrecht auf leben. Sonst kommt der Tierschutzverband und stellt Strafen. Auch Tiere sind gesetzlich geschützt, Luchse tun keinem was an. Katzen können auch beissen und kratzen, da beschwert sich auch niemand darüber. Die Menschen sollte die Natur zurückbasteln und ihnen ihr zuerst dagewesenen Lebensraum wieder überlassen. Nur Tarzan hat natürlich mit den Tieren gewohnt und gelebt. Das waren noch freundliche Tage.

User #3031 (nicht angemeldet)

Luchs wird nach inzucht eingehen da nützt impfung nichts wird mit hybrid wölfen auch so gehen

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