Langes Warten auf Velo-Gegenverkehr in der Basler Spalenvorstadt
Vor 16 Jahren forderte ein von einer stattlichen Mehrheit mitgetragener Vorstoss aus dem Basler Grossen Rat die Öffnung der Spalenvorstadt für den Veloverkehr. In einem Schreiben vom Freitag vertröstet die Basler Regierung nach einem guten Dutzend aufschiebenden Zwischenberichten auf das Jahr 2029.
Der Vorstoss des ehemaligen LDP-Grossrats Heiner Vischer war 2008 eingereicht worden. Gegenwärtig darf die Spalenvorstadt von Velos nur stadtauswärts befahren werden, was die Ratsmitglieder ändern wollten.
Als Knackpunkt für die Umsetzung nannte und nennt die Regierung die Tramhaltestelle Spalentor. Die heutige Lage, die sich in einer Kurve um das mittelalterliche Stadttor zieht, erlaubt keine behindertengerechte Umgestaltung der Haltekanten. Und eine neue Führung des Veloverkehrs ist nach Auffassung der Exekutive von der Lösung das Haltestellenproblems abhängig.
Die Regierung schlug 2018 deshalb eine Versetzung der Haltestelle in Richtung Stadtzentrum vor. Dieser Vorschlag stiess 2020 aber bei der vorberatenden Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission des Parlaments auf so grosse Skepsis, dass der Grosse Rat diesen Vorschlag an die Exekutive zur Überarbeitung zurückwies.
Überarbeitung braucht Zeit
Und diese Überarbeitung braucht offensichtlich Zeit. Denn auch eine provisorische Verschiebung der Haltestelle um einige Meter, die eine vorzeitige Umsetzung des Velogegenverkehrs ermöglichen würde, ist ohne bauliche Erfüllung der Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes nicht möglich, wie es heisst.
Nun kommen dem Anliegen gemäss Regierungsbericht auch noch die baulichen Grundbedürfnisse der Basler Verkehrs-Betriebe in die Quere. Weil die Gleisanlagen in der Spalenvorstadt wegen der Abnützung eh ganz ersetzt werden müssen, steht ein grösseres Bauvorhaben bevor. Und dieses sei erst ab 2029 vorgesehen, schreibt die Regierung.