Die Organisation Campax mischt sich in den Lengnauer Wahlkampf ein. Das aufgrund eines rassistischen Plakats von 2019.
Adrian Spahr
Adrian Spahr hatte das Nachsehen bei der Wahl um das Lengnauer Gemeindepräsidium. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Adrian Spahr von der Jungen SVP Bern kandidiert für das Gemeinderatspräsidium von Lengnau.
  • Die Kampagnenorganisation Campax warnt in einem Video vor dem SVP-Gemeinderat.
  • Grund dafür: 2019 wurde Spahr wegen Rassendiskriminierung in Lausanne verurteilt.
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Am 19. November tritt der SVP-Gemeinderat Adrian Spahr in der Wahl um das Gemeindepräsidium gegen die amtierende Präsidentin Sandra Huber (SP) an.

Die linke Kampagnenorganisation Campax hat sich nun in den Wahlkampf um das Gemeindepräsidium von Lengnau BE eingemischt. In einem Video warnt sie vor der Wahl von Adrian Spahr, den sie als «verurteilten Rassisten» bezeichnet.

Die Campax-Kampagne vor der Gemeindepräsidiumswahl gegen Adrian Spahr. - Instagram / @campaxorg

Virginia Köpfli, Kampagnenleiterin bei Campax, erinnert daran, dass Spahr 2019 wegen eines rassistischen Wahlplakats der Jungen SVP verurteilt wurde. «Ein verurteilter Rassist als höchster Lengnauer? Könnt ihr euch das vorstellen? Deine Stimme kann das verhindern!», appelliert sie an die Bevölkerung von Lengnau.

Spahr zeigt sich unbeeindruckt

Adrian Spahr lässt den Werbespot weitestgehend kalt. Es sei aber ein wenig irritiert, sagt Spahr gegenüber «20 Minuten»: «Ich frage mich schon, was eine Zürcher Organisation in einem kommunalen Berner Wahlkampf verloren hat.»

adrian spahr nils fiechter
2019 wurden die beiden CO-Präsidenten der Jungen SVP Bern Adrian Spahr und Nils Fiechter wegen Rassendiskriminierung verurteilt.
Transitplatz
Dabei sprachen sie sich auf einem Plakat gegen einen damals geplanten Transitplatz für ausländische Fahrende aus. (Symbolbild)

Er glaubt aber nicht, dass der Spot seine Chancen bei der Wahl beeinträchtigen wird. Die Verurteilung, aus der er gelernt habe, sei für die Stimmbürger nicht ausschlaggebend. «Den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern geht es darum, wer ihre Anliegen am besten vertreten kann», so Spahr.

Verurteilung sei repräsentativ für die Politik Spahrs

Auf Anfrage der Zeitung erklärt Köpfli, dass Campax eine nationale Organisation ist und bereits im Berner Wahlkampf aktiv war. Zudem erklärt sie, dass die Verurteilung repräsentativ sei, «für die Art und Weise, wie Herr Spahr Politik betreibt».

Seither sei er an weiteren provokativen Aktionen der jungen SVP beteiligt gewesen. Klöpfli: «Spahr hat nicht das Format eines Gemeindepräsidenten.»

Denken Sie, dass Adrian Spahr ein geeigneter Gemeindepräsident wäre?

Die Gemeindepräsidentin Sandra Huber hat das Video von Campax zwar geliked – zu den Vorwürfen möchte sie sich nicht äussern. Sie betont gegenüber «20 Minuten», dass es ihr lediglich um den Fortschritt für Lengnau geht: «Die letzten vier Jahre wurden gute Entscheidungen getroffen und vieles konnte umgesetzt werden.»

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