Mario Fehr von SP Zürich für die Regierungsratswahlen nominiert
Der umstrittene SP-Regierungsrat Mario Fehr wurde an der ausserordentlichen Delegiertenversammlung für die Wiederwahl nominiert. Im März 2019 wird sich damit der amtierende Polizeidirektor für die Zürcher SP zur Wiederwahl stellen.
Die Würfel sind gefallen! Trotz dem Debakel im Vornherein ist der amtierende SP-Regierungsrat Mario Fehr von seinen Genossen zur Wiederwahl nominiert worden. Die Sozialdemokraten stimmten
nach langer Debatte
mit 102 zu 73 Stimmen für ihren umstrittenen Exponenten.
Dieser verliess nach der fast dreistündigen Debatte im Volkshaus in Zürich wortlos den Saal. Nach der «Chopfläärete» in der Sitzung wollte er sich nicht mehr äussern.
Versteckte Gegner
Die Nomination Fehrs dürfte jedoch nicht alle seine Genossen freuen. Zuvor äusserten sich Parteikollegen mit unschönen Worten. Jedoch war allen bewusst, dass Fehr auch unter Nicht-SP-Wählern eine hohe Beliebtheit geniesst und auch ohne Partei gute Chancen auf eine Wiederwahl hätte.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SP Kanton Zürich nominiert Regierungsrat Mario Fehr für die Wiederwahl im März 2019.
- Mit 102 von 178 Stimmen wurde Fehr nach heftiger Diskussion von den Delegierten gewählt.
- Die amtierende Zürcher Justizdirektorin Jacqueline Fehr wurde deutlich mit 167 zu 8 Stimmen nominiert.
Welche der anwesenden Delegierten für und wer gegen Mario Fehr stimmten, bleibt unklar. Denn die Wahl erfolgte anonym - Fehrs Gegner kommen also unerkannt davon. Dieses neue und eher unübliche Verfahren brachte auch Kritik mit sich. SP-Nationalrätin Chantal Galladé kritisierte das Vorgehen und stützte gleichzeitig Mario Fehr den Rücken.
Zahlreiche Voten und eine lange Debatte
Bei den zahlreichen Voten zeichnete sich ein Stadt-Land-Gefälle ab: Die Stadt gegen, die Agglomeration für Fehr. Der Co-Präsident der SP Stadt Zürich, Marco Denoth, nahm kein Blatt vor den Mund. Die Stadtzürcher SP werde Mario Fehrs Wiederwahl-Kandidatur nicht unterstützen. Fehr habe bei verschiedenen Projekten in der Stadt nicht am selben Strang gezogen.
Anders tönt es bei Ständerat Daniel Jositsch. «Wir wissen alle, dass Mario auch Fehler gemacht hat. Er kann auch ganz mühsam sein. Doch wir müssen jetzt als Sozialdemokraten zusammenstehen.» Jositsch ist überzeugt, dass die SP mit Fehr und Fehr gewinnen werden. Beide hätten eine erfolgreiche sozialdemokratische Politik gemacht.
Auch der junge Nationalrat Fabian Molina meldete sich zu Wort. «Wir haben in den letzten Wochen sehr viel Blödsinn über unsere Partei gelesen. Das Stichwort Beziehung ist mir in den Sinn gekommen, weil es zwischen Mario Fehr und der SP immer wieder zu Streit kam.» Die Delegierten sollten jedoch auf ihr Herz hören.
Auch Jacqueline Fehr wiedergewählt
Den zweiten Kandidaturplatz vergibt die SP Kanton Zürich der amtierenden Justizdirektorin Jacqueline Fehr. Die Delegierten wählten sie im Zürcher Volkshaus mit 167 zu 8 Stimmen.