Nidwalden: Landwirte kämpfen mit Krähen – bald mehr Abschüsse?
Krähen sind Nidwaldner Bauern vermehrt ein Dorn im Auge. Das behaupten einige Landräte. Mehr dieser Vögel gibt es gemäss der Vogelwarte aber gar nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Gruppe Nidwaldner Landräte ist besorgt wegen Krähen, die vermehrt Bauern schaden.
- Sie fordern in einer Interpellation Massnahmen, um das Problem in den Griff zu bekommen.
- Vonseiten der Vogelwarte ist jedoch kein erhöhter Bestand der Tiere zu vermelden.
Ertragsausfälle, schlechtere Futterqualität und gesundheitliche Probleme bei den Tieren – unter anderem mit solchen Problemen müssen sich Landwirte aus dem Kanton Nidwalden vermehrt auseinandersetzten. Die Übeltäter: Krähen.
So steht es zumindest in einer Interpellation, die Beat Risi (SVP) und weitere Landräte nun eingereicht haben. Dies berichtet die «Nidwaldner Zeitung».
Bestand der Krähen habe «spürbar zugenommen»
Die Tiere würden etwa Löcher in Siloballen picken und Schäden bei der Maisanpflanzung verursachen. Dadurch könne Schimmel entstehen oder Dreck ins Futter kommen, so Risi gegenüber der Zeitung.
Ebenso behaupten die Landräte in ihrem Vorstoss, dass der Bestand von Krähen in den letzten Jahren «spürbar zugenommen» habe. Dieser Auffassung widerspricht die Vogelwarte Sempach.
Gemäss dieser ist der Brutbestand der Rabenkrähe in den letzten 20 Jahren stabil. Eine Zunahme in Nidwalden im Vergleich zum Rest der Schweiz hält Vogelwarten-Mediensprecher Livio Rey für unwahrscheinlich.
«Nur weil es zu Konflikten kommt, heisst das nicht, dass es mehr Krähen gibt», sagt er der «Nidwaldner Zeitung».
Vogelwarte hält vermehrten Abschuss für nicht zielführend
In ihrer Interpellation wollen die Landräte nun genau wissen, wie die Vogelwarte zu ihren Zahlen kommt. Und ob diese kritisch hinterfragt werden. Auch wünscht sich der SVP-Politiker vonseiten des Kantons eine Abschussprämie, sodass Bauern nicht selbst zum Gewehr greifen müssen.
Bei der Vogelwarte hält man eine hochgefahrene Regulierung von Krähen für wenig zielführend. Vielmehr solle man aufgrund der hohen Intelligenz auf rotierende Methoden des Verscheuchens setzen. Zu diesen könnten etwa farbige Plastikbänder, Knallapparate oder parkierte Autos zählen.