Nutzungsänderung einer Asylunterkunft sorgt für rote Köpfe in Basel
In einer Basler Unterkunft werden nicht Ukrainer untergebracht, sondern Minderjährige aus Afghanistan und der Türkei. Bei Anwohnern sorgt das für Kritik.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Erlenmatt-Quartier in Basel wurde eine Containersiedlung für Schutzsuchende errichtet.
- Ursprünglich war geplant, dass Geflüchtete aus der Ukraine dort untergebracht werden.
- Stattdessen werden unbegleitete Minderjährige aus Afghanistan und der Türkei einziehen.
Um Schutzsuchende aus der Ukraine zu beherbergen, wurde im Erlenmatt-Quartier in Basel für rund 13 Millionen Franken eine Containersiedlung errichtet. Insgesamt kann die Siedlung bis zu 140 Menschen beherbergen. Ab Mitte Juni sollen die ersten Personen in der Unterkunft ihr Quartier beziehen.
Anders als ursprünglich geplant, wird es sich bei den ersten Bewohnern allerdings grossmehrheitlich nicht um Geflüchtete aus der Ukraine handeln: Für die ukrainischen Schutzsuchenden gebe es mittlerweile genügend Plätze.
Unbegleitete minderjährige Asylsuchende statt Geflüchteten aus der Ukraine
Die Anzahl von unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden (UMA) hingegen sei in den letzten Monaten rasant angestiegen. Deshalb werden UMA im Erlenmatt-Quartier einziehen.
Ab Mitte Juni wird eine erste Gruppe von zehn UMA in der Siedlung in sozialpädagogisch betreuten Wohngruppen untergebracht. Andere Flüchtende oder Asylbewerber werden frühestens ab Juli dort eintreffen.
Einige Anwohner sind verärgert
Bei einigen Anwohnerinnen und Anwohner sorgt dies für rote Köpfe, erklärt der zuständige SP-Regierungsrat Kaspar Sutter gegenüber SRF: «Nicht alle freuen sich über diese Nutzungsänderung. Darum organisieren wir auch eine Versammlung für die Anwohnerinnen und Anwohner. Da wollen wir Fragen beantworten und auf Bedenken eingehen.»
Obwohl dies nicht geplant war, würden sich die Räumlichkeiten auch zur Beherbergung von UMA aus Afghanistan und der Türkei eignen. Der Sozialdemokrat erklärt, dass sich die Migrations-Situation seit der Projektierung der Siedlung stark verändert habe. «Darum haben wir hier auch speziell eine Wohngruppe für UMA geschaffen».
Gegen den Bau der Siedlung waren insgesamt vier Einsprachen erhoben worden, wie SRF berichtet. Nach klärenden Gesprächen zum Bauvorhaben seien dieselben allerdings zurückgezogen worden. Auch deshalb konnte das Projekt sehr schnell umgesetzt werden.