Safnern BE: Viele Fragen nach 481 ungültigen Stimmen!
Bei den Gemeinderatswahlen in Safnern BE kamen viele ungültige Stimmen zusammen. Was ist im Berner Seeland bloss passiert? Eine Erklärung.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Wahl des Gemeinderates von Safnern sind 481 (!) Stimmen ungültig.
- In der Gemeinde erklärt man die hohe Zahl mit dem komplexen Wahlsystem.
- Mit Patricia Gerber zog eine Frau in den bisher rein männlichen Rat ein.
Die Gemeinderatswahlen in Safnern geben auch Tage nach der Abstimmung noch Rätsel auf. 481 Stimmen wurden als ungültig gewertet. Wie kann das sein?
Tatsächlich hatten die Safner zum ersten Mal seit Jahren wieder eine echte Wahl. Zuletzt hatten sich nicht genug Kandidaten gefunden. Somit zogen alle Bewerber quasi automatisch in den Gemeinderat ein.
Diesmal aber gab es sechs Bewerber für fünf Plätze. Und beim Blick auf die ungültigen Stimmen könnte man meinen, die Bewohner hätten das Wählen verlernt.
Verwirrung um das Wahlprozedere
Dem ist aber wohl eher nicht so. Gemeindeschreiberin Sandra Geider klärt gegenüber dem «Bieler Tagblatt» auf: Die hohe Zahl sei durch das komplexe Wahlsystem zustande gekommen.
Tatsächlich gab es verschiedene Möglichkeiten, für Kandidaten zu stimmen: über Listenzettel oder auch über leere Wahlzettel. Auf diese konnten die Wähler Namen schreiben. Gab ein Wähler nicht fünf Namen für die fünf Plätze, sondern nur drei an, wurden zwei Stimmen als ungültig gezählt.
Patricia Gerber sprengt die Herrenrunde
Möglicherweise Leidtragender des Wahlsystems ist der bisherige Gemeinderat Christian Felser. Er muss Patricia Gerber weichen, einer frisch Zugezogenen.
Gemeindepräsident Thomas Winterhalder zeigt sich gegenüber dem «Bieler Tagblatt» trotz der ungültigen Stimmen mit der Wahl zufrieden. Er freut sich über den Einzug einer Frau in den Rat. Der Gemeinderat sei sonst eine Truppe alter Männer ...