Sandra Sollberger (SVP): Strassen-Infarkt vermeiden
Sandra Sollberger spricht sich für ein Ja zum Ausbau der Nationalstrassen aus. Kritikern wirft sie vor, dass die Strassen bereits am Anschlag sind.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 24. November stimmt die Schweiz über die Vorlage zum Ausbau der Nationalstrassen ab.
- Sandra Sollberger (SVP) äussert sich im Gastbeitrag zur Vorlage, welche sie befürwortet.
- Die Schweiz muss mit dem Nationalstrassen-Ausbau in ihre Zukunft investieren.
Wir leben in einer Wohlstandsblase. Wir haben vergessen, dass unser wirtschaftlicher Erfolg, unsere politische und gesellschaftliche Stabilität den Investitionen der Vergangenheit geschuldet sind. Visionäre Persönlichkeiten haben unser weltweit einzigartiges Eisenbahnnetz gebaut.
Der Hafen in Basel, der Flughafen Zürich, die modernsten Datencenter der Welt und auch unser Strassennetz verdanken wir mutigen Leuten, Politikern, Unternehmern und Investoren, die vorwärts geschaut haben. Sie haben erkannt, dass wir gross denken müssen und stehen bleiben, wenn wir nicht investieren.
So ist es auch heute noch so, dass Länder, die den Anschluss nicht verlieren wollen, in Infrastrukturen investieren. Ich denke da an die chinesische Seidenstrasse, an Indien, an Afrika, Südamerika oder die arabische Halbinsel. Häfen, Eisenbahnen, Autobahnen und Datenautobahnen werden aus dem Boden gestampft.
Damit will man sich die Zukunft sichern. Wir haben das Glück, dass wir nicht bei null anfangen müssen und eben auf Bewährtes aufbauen können. Aber wenn wir diese Infrastrukturen nicht erneuern und ausbauen, werden wir die Zukunft verschlafen.
Verkehr braucht Strassen
Heute schon sind unsere Strassen am Anschlag. Das merken nicht nur die Gewerbler jeden Tag, sondern auch jeder Pendler und die Familien. Wir werden immer mehr Leute in unserem Land. Wir wollen die Mobilität und Freiheit.
Wir wollen Elektromobilität und mehr Langsamverkehr. All das braucht Strassen. Für all das braucht es die Adern, die pulsieren können. Sonst gibt es einen Herzinfarkt.
Mich erschreckt, wie leichtfertig wir nun mit dem Ausbau der Nationalstrassen umgehen. Ein Nein am 24. November bedeutet Rückschritt. Wer trägt die Konsequenzen? Wir alle erleben den Stau Tag für Tag und es wird Tag für Tag schlimmer.
Wir werden es aber auch dann merken, wenn der Herzinfarkt gekommen ist und Notfall-Lösungen hermüssen, die sicher teurer sind, als der ausgewogene Ausbau, der jetzt geplant ist. Ich warne eindringlich davor, dass wir ohne diesen Ausbau die Zukunft verpassen, während überall auf der Welt, wo Aufbruchstimmung herrscht, investiert wird.
Schweiz braucht die Mobilität
Ich bin überzeugt, dass der Ausbau der Nationalstrassen, über den wir nächstes Wochenende abstimmen, uns alle betrifft und nötig ist, um zukunftsfähig zu bleiben.
Ob im Auto mit der Familie oder für den Beruf, jeder oder jede merkt es, dass es so nicht weitergehen kann. Wir brauchen die Mobilität. Deshalb sage ich überzeugt Ja zur Zukunft und zum Ausbau der Nationalstrassen.
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Zur Autorin: Sandra Sollberger (*1973) ist seit 2015 SVP-Nationalrätin des Kantons Basel-Landschaft.