CVP muss im Wallis Federn lassen
Die CVP ist bei den Wahlen ins Walliser Kantonsparlament die grosse Verliererin. Noch intakt sind hingegen ihre Chancen, beim zweiten Wahlgang der Staatsratswahlen vom 28. März die Regierungsmehrheit zu verteidigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz sieben Sitzverlusten bleibt die CVP im Walliser Kantonsparlament die stärkste Fraktion.
Sie hält immer noch 48 der 130 Sitze. Von ihren Verlusten profitieren konnten die Grünen und die SP mit einem Gewinn von fünf respektive zwei Sitzen.
Die Grünen sind neu mit 13 Sitzen im Parlament vertreten und setzen damit ihren Aufwärtstrend fort. Die linke Allianz war ebenfalls erfolgreich. Sie erhöht ihre Sitzzahl von 18 auf 20.
Leicht zulegen konnte auch die FDP. Sie gewinnt ein Mandat und kommt neu auf 27 Sitze. Die SVP geht den umgekehrten Weg, denn sie verliert ein Mandat und belegt neu noch 22 Sitze.
Das neue Kantonsparlament ist weiblicher. Den Frauen gehören neu 45 der insgesamt 130 Sitze. Der Frauenanteil erhöhte sich damit von 19 auf 35 Prozent. Die Wahlbeteiligung betrug 59,5 Prozent.
Anders als im Parlament sieht es für die Frauen im Staatsrat aus. Die Regierung könnte nach dem Rücktritt von SP-Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten zur reinen Männerdomäne werden. Keine einzige Frau vermochte sich im ersten Wahlgang, an dem sich 60,8 Prozent der Wahlberechtigten beteiligten, in den fünf ersten Rängen zu platzieren.
Im Gegensatz zu den Parlamentswahlen scheint die CVP bei den Staatsratswahlen ihre bisherige Dominanz fortsetzen zu können. Die beste Ausgangslage haben die beiden bisherigen CVP-Staatsräte. Roberto Schmidt verpasste mit 62'031 Stimmen das absolute Mehr von 65'700 Stimmen relativ knapp, wie die Staatskanzlei bekannt gab. Christophe Darbellay landete mit 56'331 Stimmen auf dem zweiten Platz.
Eng könnte es für den dritten Sitz der CVP im fünfköpfigen Regierungsrat werden. Der Neuling der CVP, Serge Gaudin, erreichte mit 45'452 Stimmen den den fünften Platz, knapp gefolgt von SVP-Nationalrat Franz Ruppen (44'734 Stimmen). Sowohl Gaudin als auch Ruppen zeigten sich zuversichtlich für den zweiten Wahlgang. «Jetzt beginnt alles noch einmal bei Null», sagte Ruppen.
Der drittplatzierte SP-Nationalrat Mathias Reynard hat mit seinen 51'539 Stimmen gute Chancen, den Sitz der zurücktretenden SP-Staatsrätin Waeber-Kalbermatten zu verteidigen.
Der bisherige FDP-Staatsrat Frédéric Favre liegt mit 50'199 Stimmen auf dem vierten Platz. Er hatte vor vier Jahren den Sitz des abgewählten SVP-Staatsrates Oskar Freysinger erobert.
Die Kandidatinnen der Grünen, Brigitte Wolf und Magali Di Marco, waren die einzigen Frauen, die zur Regierungsratswahl angetreten waren. Die beiden Frauen liegen auf den Plätzen sieben und acht mit jeweils etwas über 30'00 Stimmen. Wolf äusserte sich zwar zufrieden mit ihrem persönliches Resultat, bedauerte jedoch, dass in der Regierung möglicherweise keine Frau mehr vertreten sein wird.
Die CVP stellte in der fünfköpfigen Walliser Regierung mit drei Sitzen bisher die absolute Mehrheit. Die SP und die FDP hatten je einen Sitz inne.