Die Mitte nominiert Ritter und Pfister für Amherd-Nachfolge

Jetzt ist es definitiv: Markus Ritter und Martin Pfister sollen für Die Mitte aufs Bundesrats-Ticket.

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Fraktionspräsidnet Philipp Bregy und Parteipräsident Gerhard Pfister präsentieren das Mitte-Ticket für die Bundesratswahl und stellen sich kritischen Fragen. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Markus Ritter und Martin Pfister sind nun offizielle Bundesratskandidaten.
  • Sie wollen Viola Amherd beerben; heute hat sie die Mitte-Fraktion nominiert.
  • Beide seien hervorragend als Bundesräte geeignet, lobt die Parteispitze.

Der St. Galler Nationalrat und Bauernverbandspräsident Markus Ritter und der Zuger Regierungsrat Martin Pfister sind am Freitagabend von der Mitte-Fraktion offiziell für die Nachfolge von Bundesrätin Viola Amherd nominiert worden. Das Zweierticket war erwartet worden.

Der offizielle Vorschlag für die Ersatzwahl Amherds am 12. März ist das logische Ergebnis der vergangenen Wochen. Nach der Rücktrittsankündigung von Verteidigungsministerin Amherd hatten sich nur Ritter und Pfister für deren Nachfolge interessiert.

Würdest du Markus Ritter oder Martin Pfister zum Bundesrat wählen=

Am Freitag hörte die Fraktion beide Kandidierenden an – und empfahl der Vereinigten Bundesversammlung im Anschluss, einen der beiden Männer zu wählen. Die Parteispitze lobte die Qualitäten der beiden Kandidaten.

«Beide Kandidaten verfügen über ein hervorragendes Netzwerk», stellte Mitte-Präsident Gerhard Pfister fest. Fraktionspräsident Philipp Bregy betonte, man habe es nicht ausgeschlossen, ein Einerticket zu präsentieren. «Nach den hervorragenden Befragungen war aber für uns klar, es muss ein Zweierticket sein», so Bregy.

Gerhard Pfister ging noch einen Schritt weiter. Er sei nun schon länger bei Bundesratswahlen dabei: «Die Präsentation in den Hearings von diesen beiden Kandidaten gehörte zum Besten, was ich an solchen Hearings gehört habe.» Er habe spätere Mitglieder des Bundesrats wesentlich anders erlebt.

Martin Pfister: «Kann nur am 1. Tag Joker ziehen»

Es sei gut gelaufen, bekundete Martin Pfister nach dem Hearing bei der Mitte-Fraktion. Er habe seine politischen Positionen mittlerweile klären können: «Es ist klar, man kann nur am ersten Tag den Joker ziehen, heute kann ich alle Antworten geben.»

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Der Zuger Regierungsrat Martin Pfister musste sich im Hearing erst einmal Bekanntheit verschaffen. - Nau.ch

Die Gespräche in den vergangenen Tagen mit Parlamentsmitgliedern seien sehr freundlich verlaufen: «Ich kann mich so persönlich meinen Wählerinnen und Wählern vorstellen.» Im Hearing habe er Fragen in allen Landessprachen und auch auf Englisch beantworten müssen. Ob das gut gelaufen sei, müsse man aber die Parlamentarier fragen.

Markus Ritter im Vorteil

Bei Markus Ritter habe es nicht viel Neues zur erfahren gegeben, gestand dieser selbst ein. Ausser vielleicht, dass er nicht Italienisch spreche, trotz Mutter aus Italien. Gegenüber dem «unbekannten Neuen» sei das sowohl ein Vor- wie ein Nachteil.

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Nationalrat und Bauernpräsident Markus Ritter zu den Vor- und Nachteilen als «Alteingesessener» im Rennen um den Bundesratssitz. - Nau.ch

«Zum einen wollten sie mich auch zu Themen befragen, zu denen ich sonst wenig sage. Martin Pfister konnte sicher mehr von sich berichten.» Beobachter sehen derzeit Ritter im Vorteil im Bundesratsrennen – insbesondere, weil er seit Jahren in Bundesbern präsent ist und als wohl bekanntester Bauernlobbyist viele politische Erfolge auf nationaler Ebene feiern konnte.

Ritter ist 57-jährig und gehört seit 2011 dem Nationalrat an. Zudem ist er seit 2012 Präsident des Schweizer Bauernverbandes. Ritter ist Biobauer mit Meisterprüfung und hat einen Abschluss als Wirtschaftsingenieur FH. Seinen Hof hat er inzwischen seinen beiden Söhnen übertragen, packt aber regelmässig mit an.

Martin Pfister ist nicht chancenlos

Pfisters Chancen sind dennoch intakt. Er kann mit seiner jahrelangen Erfahrung als Exekutivpolitiker punkten und bringt als Offizier viel militärisches Wissen mit.

Pfister ist 61 Jahre alt und seit 2016 Mitglied der Zuger Kantonsregierung, in der er die Gesundheitsdirektion leitet. Er ist Lehrer, studierte Germanistik und Geschichte und arbeitete für Verbände. Pfister hat vier erwachsene Kinder.

Pfister wäre der insgesamt dritte Zuger in der Landesregierung und Ritter der siebte St. Galler. Der Ostschweizer Kanton wäre nach einer Wahl Ritters doppelt im Bundesrat vertreten, weil auch die Freisinnige Karin Keller-Sutter aus dem Kanton St. Gallen kommt.

Kommentare

User #3114 (nicht angemeldet)

Ich kenne beide nicht. Denke, dass spielt sowieso keine Rolle. Auch mit einem der beiden wird es nicht besser in Bern.

User #6318 (nicht angemeldet)

Zwei extrem charismatische Kandidaten. Einer kann gar keine Fremdsprache! Aus dem Volk gäbe es viele geeignetere Kandidaten.

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