Sparfüchse werden bestraft

Andrea Späth
Andrea Späth

Bern,

Im Kampf gegen die hohen Prämien wechseln immer mehr Schweizer jährlich die Krankenkasse. Dies kann aber eine böse Überraschung mit sich bringen, denn die jeweils günstigsten Prämien mit hohen Franchisen erhöhen in diesem Jahr überdurchschnittlich stark.

Krankenkassenprämien Symbol
Die Krankenkassenprämien in der Schweiz stiegen fast jährlich. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch für das kommende Jahr steigen die Krankenkassenprämien markant.
  • Vor allem Personen, die letztes Jahr zu einer günstigen Kasse gewechselt haben, werden nächstes Jahr mehr bezahlen müssen.
  • Die Aufschläge können bis zu 22 Prozent betragen.

Wer sich im letzten Jahr für die günstigste Krankenkassenprämie entschieden hat, dürfte dieses Jahr sein blaues Wunder erleben. Laut einer Analyse des Schweizer Vergleichsportal «Dschungelkompass» erhöhen sich die günstigsten Prämien aus dem letzten Jahr vielerorts um bis zu 22 Prozent und schlagen also massiv mehr auf, als die Durchschnittsprämie mit rund vier Prozent. Dies bedeutet: Je nach Region und Modell zahlen Versicherte bis zu 720 Franken mehr pro Jahr.

In 90 Prozent aller Prämienregionen schlägt das Standard-Modell für Erwachsene mit der höchsten Franchise um mehr als 4 Prozent auf. Zudem variieren die Aufschläge auch nach Wohnregion markant.

Auffallend für die diesjährigen Aufschläge sind besonders Gebiete in den Kantonen St. Gallen, Graubünden, Waadt, Genf, Luzern, Ob- und Nidwalden. Personen, die im letzten Jahr zur günstigsten Krankenkasse gewechselt haben und in diesem Jahr nichts unternehmen, können teilweise von noch höheren Aufschlägen betroffen sein.

So bezahlen etwa Prämienzahler im Kanton Waadt, die für das nächste Jahr zum günstigsten Angebot wechseln wollen, unter Umständen für das Standard-Modell jährlich 514.80 Franken mehr als noch 2017.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei den Prämien für junge Erwachsene bis 26 Jahre ab. Der grösste Aufschlag wird 2018 in der städtischen Region des Kantons Graubünden für das Standard-Modell mit der höchsten Franchise anfallen. Die günstigste Prämie verteuert sich um 23,6 Prozent, was im nächsten Jahr eine Kostenerhöhung von 520 Franken verursacht.

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