SVP Uri: «Standesinitiative Sicherheit am Axen kommt viel zu spät»
Der Urner Landrat behandelt am 28. Februar eine Standesinitiative für mehr Sicherheit am Axen. Für den SVP-Landrat Christian Schuler kommt diese viel zu spät.

Das Wichtigste in Kürze
- Über mehr Sicherheit am Axen wird am 28. Februar im Urner Landrat diskutiert.
- Die Forderung der Initiative lautet, den Sisikoner Tunnel um 400 Meter zu verlängern.
- SVP-Landrat Christian Schuler lehnt die Motion ab: Sie komme viel zu spät.
Am 28. Februar 2024 wird im Landrat von Uri über eine Motion für eine Standesinitiative für mehr Sicherheit am Axen besprochen. Vorgeschlagen wird in der Motion eine Verlängerung des Sisikoner Tunnels beim Südportal um rund 400 Meter.
Die Forderung wird vom Regierungsrat abgelehnt. Georg Simmen (FDP) hat sich im Interview bereits zur Standesinitiative geäussert, er teilt die Meinung des Regierungsrates. Nun spricht Christian Schuler (SVP) über die Forderung, für ihn kommt der Vorstoss viel zu spät.
Nau.ch: Wie stehen Sie zur Forderung der Standesinitiative für mehr Sicherheit am Axen?
Christian Schuler: Die Standesinitiative kommt viel zu spät und würde den Bau des Sisikoner Tunnels um Jahre verzögern, da mit der neuen Linienführung das Projekt nochmals aufgelegt werden müsste. Die Bevölkerung von Sisikon wartet schon viel zu lange auf eine Entlastung vom Durchgangsverkehr.

«Lehne die Standesinitiative ab, da sie mehr Nachteile als Vorteile mit sich bringt»
Die Verbauungen am Gumpisch sind zur Bewältigung eines alle 100 Jahre vorkommenden Schadensereignis ausgelegt. Dieses Projekt wurde entsprechend aufgelegt und akzeptiert. Ich lehne die Standesinitiative ab, da sie mehr Nachteile als Vorteile mit sich bringt.
Nau.ch: Es wird vorgeschlagen, den Sisikoner Tunnel um 400 Meter zu verlängern. Gab es in der Vergangenheit Unfälle oder Vorkommnisse, die durch eine Verlängerung hätten verhindert werden können?
Schuler: Allenfalls könnten die temporären Sperrungen verhindert werden. Andere Ereignisse sind mir nicht bekannt. Das Risiko einer weiteren langen Bauverzögerung der neuen Axenstrasse darf nicht eingegangen werden.
Durch die Verzögerung infolge der Standesinitiative würde der momentan gefährdete Abschnitt über eine noch längere Zeitdauer offenliegen. Somit würde die Sicherheit für die nächsten Jahre verschlechtert.

«Der finanzielle Handlungsspielraum für solche ‹Übungen› ist nicht vorhanden»
Nau.ch: Durch die Anpassung würde der Bereich neu als Kantonsstrasse gelten, wodurch der Kanton künftig selbst für die Kosten aufkommen müsste. Dies hätte jährliche Kosten von rund 1,5 bis zwei Millionen Franken zur Folge. Wie würden sich diese ins Budget von Uri einfügen?
Schuler: Das Kantonsbudget 2024 weist ein Defizit von 13,6 Millionen Franken aus. Der finanzielle Handlungsspielraum für solche «Übungen» ist nicht vorhanden und dürfte Steuererhöhungen zur Folge haben.
Nau.ch: Mit welchen Baukosten wäre bei Annahme des Vorschlags zu rechnen?
Schuler: Zu den Baukosten kann ich keine Aussagen machen. Diese könnten allenfalls durch die Baudirektion abgeschätzt werden.
Nau.ch: Sehen Sie andere Vorschläge, die die Sicherheit am Axen verbessern würden?
Schuler: Nein. Es gilt jetzt, die in einem jahrelangen Prozess bewilligten Projekte zu realisieren. Einzig so kann die Situation für alle Urnerinnen und Urner innert nützlicher Frist verbessert werden.
Zur Person: Christian Schuler (*1978) sitzt für die SVP im Landrat von Uri. Er ist ausserdem Gemeindekassierer in Erstfeld.