SVPlerin spottet über Opfer der Los-Angeles-Brände
Mitleid sei für sie fehl am Platz, findet eine SVPlerin: Die Opfer der Brandkatastrophe in Kalifornien seien «Reiche und Pädophile». Die Partei schweigt dazu.
Das Wichtigste in Kürze
- In Los Angeles wüten weiterhin Grossbrände und treiben Tausende in die Flucht.
- Eine SVPlerin kommentiert, sie habe kein Mitleid «mit Reichen und Pädophilen».
- Dies wohl in Anlehnung an QAnon-Verschwörungstheorien von pädophilen Eliten.
Die Stadt der Engel ist zur Hölle auf Erden geworden. Unkontrollierte Grossbrände verwüsten seit Tagen die Wohngebiete Pacific Palisades, Eaton und Hurst in Los Angeles. Trotz der unermüdlichen Anstrengungen der Feuerwehr bleibt das Inferno ungezähmt.
Inmitten dieser Katastrophe gibt es Menschen, die Solidarität zeigen – und dann gibt es Felizitas Fluri-Bischof. Die selbsternannte Hardlinerin der SVP nutzt den Kurznachrichtendienst X als Plattform für ihre kontroversen Aussagen. Sie erreicht damit Tausende von Followern.
Fluri-Bischof hat sich mit folgendem Kommentar zum Brandinferno in Hollywood hervorgetan: «Reiche und Pädophile auf der Flucht. Mein Mitleid dementsprechend klein». Das schrieb sie am Mittwoch auf «X», löschte diesen Beitrag aber später wieder.
Gemäss ihrer Darstellung geschah dies nicht wegen öffentlichen Drucks, sondern «Mangels Reichweite». Am Donnerstagmorgen bekräftigte sie ihre Position erneut: «Ich stehe dazu: kein Mitleid, dass deren Villen niederbrennen», so Fluri-Bischof.
Felizitas Fluri-Bischofs: Verbindung zu QAnon-Verschwörungstheorien?
Die Aussagen von Fluri-Bischof seien nicht nur provokativ, sondern auch mit QAnon-Verschwörungstheorien durchsetzt, schreibt «Blick». Sie verbreite Geschichten über pädophile Eliten, die «totalitäre» Weltgesundheitsorganisation und den «Deep State», die oft einen rechtsextremen Hintergrund haben.
Fluri-Bischof widerspricht dieser Darstellung online und behauptet, nicht zu wissen, wer «QAnon» sei. Sie beschäftige sich vielmehr mit der Covid-19-Thematik, oder, wie sie es nennt, «Verschwörungswahrheiten».
SVP will sich nicht distanzieren
Sie nutzt ihren vollen Namen, um gegen jeden zu schiessen, der ihr nicht zustimmt. Sie bezeichnet sich stolz als «SVPlerin» auf «X».
Aber was sagt die SVP dazu? Stört es sie nicht, dass jemand mit solch extremen Ansichten ihren Namen verwendet? Auf Anfrage von «Blick» weigerte sich die SVP, sich von Fluri-Bischof und ihren Aussagen zu distanzieren. «Die SVP Schweiz kommentiert die Meinungsäusserungen einzelner Personen nicht», sagte Mediensprecherin Andrea Sommer.