Unerwarteter Geldsegen für die Ostschweizer Sparkantone

Die Schweizer Kantone atmen auf, die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird 2024 nach einer Pause wieder Gewinne ausschütten.

Der Franken auf Rekordhöhe: Der Schweizer Franken lässt den Euro und den US-Dollar hinter sich liegen. (Symbolbild)
Unerwarteter Geldsegen für die Ostschweizer Sparkantone. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

Entgegen vieler Prognosen ist dies eine willkommene Nachricht für die Ostschweizer Kantone. Überall gab es zuletzt Defizite, überall muss gespart werden. Die St. Galler Regierung plant in den kommenden Jahren bis zu 150 Millionen Franken einzusparen, um so ein strukturelles Defizit zum Verschwinden zu bringen.

Nun erhält der Kanton von der SNB für 2024 überraschend 119,3 Millionen Franken. Zwei Jahre lang musste Finanzdirektor Marc Mächler (FDP) ohne diesen Zustupf auskommen. 2020 und 2021 wurde jeweils noch die Rekordsumme von 237 Millionen Franken ausbezahlt.

Weil St. Gallen die Ausschüttungen der SNB mit einer «Schattenrechnung» budgetiert, fliesst nur ein Teil in die laufende Rechnung. Der Rest geht in die Reserven.

Gewinnverteilung nach Bevölkerungszahl

Die Gewinne der Nationalbank werden an die Kantone nach deren Bevölkerungszahl verteilt. Deshalb erhält in der Ostschweiz Appenzell Innerrhoden den kleinsten Betrag – es sind lediglich 3,7 Millionen Franken.

In Appenzell Ausserrhoden hat der Regierungsrat zuletzt eine Sparliste mit einer Wirkung von 12 Millionen Franken vorgelegt. Etwa gleichviel bekommt nun der Kanton für das abgelaufene Jahr von der SNB: 12,6 Millionen Franken.

Im Thurgau hat der Grosse Rat das Sparbudget des Regierungsrats mit weiteren Massnahmen ergänzt. Unter anderem müssen die Globalbudgets der kantonalen Ämter pauschal um insgesamt 8,2 Millionen Franken gekürzt werden.

Zusätzliche Zuschüsse durch abgelaufene Banknoten

Der Thurgau profitiert nun von der Nationalbank mit 66 Millionen Franken. Diese Ausschüttungen sind nicht die einzigen unerwarteten Beträge, die von der Nationalbank verteilt werden.

Dazu gehören auch die Zuschüsse wegen abgelaufener Banknoten. 2025 soll St. Gallen 28 Millionen, der Thurgau 15,4 Millionen, Ausserrhoden 3 Millionen und Innerrhoden lediglich rund eine Million Franken erhalten.

Kommentare

User #6443 (nicht angemeldet)

Die Kantone wissen nicht mehr wohin mit dem vielen Geld

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