Dem Bild der Frau in der Malerei und Grafik widmet das Kunst Museum Winterthur / Reinhart am Stadtgarten eine hoch aktuelle Ausstellung. «Women» heisst sie und dauert vom 24. Februar bis 17. Juni.
Félix Vallottons Gemälde «Le repos des modèles» ist in der Ausstellung «Women» zu sehen.
Félix Vallottons Gemälde «Le repos des modèles» ist in der Ausstellung «Women» zu sehen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Kunst Museum Winterthur organisiert die Ausstellung «Woman».
  • Die Exposition zeigt Kunstwerke, die die Rolle der Frau beschreiben.
  • Die Gemälde können vom 24. Februar bis 17. Juni bestaunt werden.
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«Me too»-Bekenntnisse, Gleichstellungsfragen und andere Sexismusdebatten sensibilisieren das Publikum zu einer kritischen Sicht auf die Darstellung der Frau in den bildenden Künsten. Ohne irgendein plakatives Ausstellungsmotto geht es im Kunst Museum Winterthur gleich zur Sache: zur Rolle der Frau in Kunstwerken seit dem 16. Jahrhundert aus Winterthurer Sammlungen.

In der von Direktor Konrad Bitterli und Andrea Lutz mit wunderbar lockerer Hängung und loser Chronologie kuratierten Übersicht reiben sich zarte Entblössung und verführerische Pose, keusche Idealisierung und lustvolle Betrachtung spannungsvoll aneinander.

Bis tief ins 20. Jahrhundert hinein herrscht der männliche Blick auf die Frau als Heilige und Mythos, Modell, Muse, Ehefrau oder Geliebte vor. Das bunte Panorama der rund siebzig Exponate spannt einen weiten Bogen von historischen Madonnenbildern über allegorische Darstellungen bei Arnold Böcklin und Hans Sandreuter bis zum Westschweizer Félix Vallotton, der in Paris zu den führenden Nabis zählte.

Doppelakt «Le repos des modèles»

In der hauptsächlich auf Werken aus der Stiftung Oskar Reinhart basierenden Ausstellung dominieren Werkgruppen und einzelne Exponate aus dem westlichen Nachbarland. Nebst Gemälden von Pierre Bonnard, Edouard Vuillard und Félix Vallotton – darunter der Doppelakt «Le repos des modèles» – zeichnen sich auch Bronzeskulpturen von Aristide Maillol und Farblithografien von Henri de Toulouse-Lautrec durch einen voyeuristischen Männerblick aus.

Eine männliche Aktfigur (1940) von Germaine Richier bildet den Auftakt der auch mit Werken von Sophie Taeuber-Arp, Clara Friedrich, Meret Oppenheim, Isa Genzken, Ruth Vollmer oder Heidi Bucher bestückten Ausstellung. Als jüngste Künstlerin brilliert Rita McBride mit den eleganten Tannenholzskulpturen «Resonance» I-III aus dem Jahr 2006.

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