Zug: Wahlen erneut von Bürgerlichen dominiert
Am Sonntag wurden im Kanton Zug Wahlen abgehalten. Der Regierungsrat besteht weiterhin rein aus Bürgerlichen.
Das Wichtigste in Kürze
- Zug wird weiterhin rein bürgerlich regiert.
- Beat Villiger trat zurück und wird durch Laura Dittli ersetzt.
- Die bisherigen Regierenden schafften die Wiederwahl.
Bei den Gesamterneuerungswahlen im Kanton Zug haben die Bürgerlichen ihre Regierungssitze verteidigen können. Laura Dittli, Mitte, hat den Sitz des zurücktretenden Beat Villiger ergattert. Bisherige Räte schafften allesamt die Wiederwahl. SVP und FDP haben auch künftig zwei Sitze.
Mit Dittlis Wahl ändert sich am Kräfteverhältnis in der Zuger Regierung nichts: Die Mitte bleibt mit drei Sitzen die dominierende Partei. Das beste Resultat erzielte wie bereits vor vier Jahren Gesundheitsdirektor und amtierender Landammann Martin Pfister (Mitte). Ein Glanzresultat erzielte Laura Dittli, welche den Sitz des zurücktretenden Mitte-Sicherheitsdirektors Beat Villiger verteidigen konnte. Sie machte nur gerade 881 Stimmen weniger als Pfister, also 21'013 Stimmen.
Damit überflügelte die Neugewählte Regierungsrätin Laura Dittli fünf der sechs bisherigen Regierungsräte. Sie sei glücklich und empfinde eine grosse Dankbarkeit den Wählerinnen und Wählern gegenüber, sagte sie gegenüber Keystone-SDA.
Das Ergebnis habe sie überrascht, mit einem solchen Resultat habe sie nicht rechnen können. Sie habe einen aufwendigen Wahlkampf betrieben, zusammen auch mit den amtierenden Regierungsmitgliedern der Mitte-Partei.
Mit Laura Dittlis Wahl in die Zuger Exekutive sitzen bereits zwei Mitglieder der Familie Dittli aus Oberägeri in einer Kantonsregierung. Bereits im April hatte ihre jüngere Schwester Valérie Dittli für eine kleine Sensation gesorgt: Die 29-Jährige schaffte – ebenfalls für die Mitte-Partei – den Einzug in die Waadtländer Regierung.
Die Wahl ihrer Schwester habe ihr «sicher nicht geschadet», sagte Dittli mit einem Schmunzeln. Aber letztlich werde eine Wahl nicht in den letzten zwei Monaten entschieden. Sie sei stets mit viel Herzblut dabei und gut vernetzt. Dittli ist die jüngste der fünf Regierungsrätinnen, die der Kanton Zug bisher hatte.
Bürgerliche gewinnen Zuger Wahlen
Im Amt bestätigt wurden neben Pfister auch die anderen bisherigen Regierungsmitglieder: Andreas Hostettler (FDP), Florian Weber (FDP), Silvia Thalmann-Gut (Mitte), Heinz Tännler (SVP) und Stephan Schleiss (SVP). Das absolute Mehr lag bei 12'055 Stimmen, die Wahlbeteiligung bei 44,68 Prozent.
Das beste Resultat der Nichtgewählten machte die ALG-Kantonsrätin Tabea Zimmermann mit 11'739 Stimmen. Sie lag aber deutlich, 6640 Stimmen, hinter dem gewählten Regierungsrat mit den wenigsten Stimmen.
Zimmermann hätte den linken Sitz in der Regierung nach vierjähriger Abstinenz zurückerobern wollen. Nachdem ihr Plan aber nicht aufging, war ihr ihre Enttäuschung ins Gesichts geschrieben. «Ja, ich bin sehr enttäuscht», sagte sie gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Ihre Nichtwahl bedeute, dass die öko-soziale Stimme vier weitere Jahre nicht in der Regierung vertreten sei.
Chancenlos war auch die GLP-Kandidatin Tabea Estermann, sie erhielt 11'667 Stimmen. Auf dem letzten Platz landete Adi Hadodo (3636 Stimmen). Er trat für «aufrecht-zug» an, eine Bewegung, die sich kritisch gegenüber den Schutzmassnahmen während der Corona-Pandemie positionierte.
Nicht nur in der Regierung, auch im Parlament bleibt die Mitte die stärkste Kraft – trotz Sitzverlusts. Sie hält neu noch 19 Sitze (2018: 21 Sitze). Die SVP hat weiterhin 18 Sitze, gleich wie die FDP, welche gegenüber 2018 einen Sitz dazugewinnt. Anfang 2019 hatte die FDP bei der Ergänzungswahl in Walchwil einen Sitz an die SP verloren.
Die ALG kann ihre 11 Sitze im Rat behalten und die SP ist mit neu 8 Sitzen vertreten. Damit verlieren die Sozialdemokraten gegenüber 2018 einen Sitz. Zwei Sitze dazu gewinnen konnte die GLP. Sie verfügt neu über 6 Sitze im Kantonsparlament.