Stadt Zürich

Zürcher Kantonsrat genehmigt Beitrag für ESC nur unter Misstönen

Keystone-SDA Regional
Keystone-SDA Regional

Zürich,

Der Zürcher Kantonsrat hat einen Beitrag von fünf Millionen Franken für die Kandidatur der Stadt als Austragungsort des Eurovision Song Contest 2025 bewilligt.

eurovision song contest
Der Zürcher Kantonsrat hat einen Zuschuss von fünf Millionen Franken für die Kandidatur der Stadt als Gastgeber des Eurovision Song Contest 2025 genehmigt. - keystone

Dem Entscheid ging eine längere Diskussion voraus. Der Kantonsrat stimmte dem Beitrag für die ESC-Kandidatur Zürichs mit 105 zu 62 Stimmen bei einer Enthaltung zu. Die Kritik im Kantonsrat richtete sich sowohl gegen den Anlass selber, als auch gegen den Umstand, dass der Beitrag des Kantons dem gemeinnützigen Fonds entnommen werden soll.

Die SVP bezweifelte, dass es sich beim ESC überhaupt um einen gemeinnützigen Anlass handelt, und lehnte den Beitrag deshalb ab. «Es ist schlicht nicht vereinbar mit den Bedingungen, die für Beiträge aus dem gemeinnützigen Fonds gelten», sagte Elisabeth Pflugshaupt (SVP, Gossau).

Tatsächlich schliessen die Vorgaben unter anderem Beiträge an «Aufführungen, andere Produktionen, Wettbewerbe und Preisverleihungen». Gleichzeitig gibt es aber eine Ausnahmeklausel.

Kritik trotz Zustimmung

Auch die SP stimmte nur «zähneknirschend» zu, wie Hannah Pfalzgraf (SP, Zürich) sagte. Eigentlich handle es sich um eine Wirtschaftsförderungsmassnahme, die ins ordentliche Budget gehöre.

Sie will Klimanotstand ausrufen
Hanna Pfalzgraf, SP-Kantonsrätin. - Screenshot / SP Kanton Zürich

Teilweise wurde auch der Anlass selber als Grund angeführt, um den Beitrag abzulehnen. So kritisierten verschiedene Rednerinnen und Redner, dass der ESC instrumentalisiert oder für politische Zwecke missbraucht werde. «Im Umfeld des ESC ist Judenhass salonfähig geworden», sagte Hans Egli (EDU, Steinmaur) mit Blick auf die Proteste im schwedischen Malmö gegen die Teilnahme Israels an der diesjährigen Veranstaltung.

Der Stadtzürcher Gemeinderat hat an seiner Sitzung in der vergangenen Woche einem Rahmenkredit von 20 Millionen Franken für die Austragung des Eurovision Song Contest zugestimmt. Auch dort war der Beitrag umstritten.

Kommentare

User #2983 (nicht angemeldet)

Die SVP zeigt wieder, dass sie lieber auf Nebenschauplätze geht, gegen Menschen vorgeht, die für Frieden, Freude und Menschlichkeit stehen. So können sie ablenken, dass sie die dringendsten Probleme der Schweiz, wie Wohnungsnot, Personalmangel usw. nicht angehen müssen. Der ESC ist Geschmackssache. Er bringt jeweils viel Geld ein. Diese absurde Bekämpfung ist einfach nur peinlich.

User #2239 (nicht angemeldet)

Hat die SVP nichts anderes zu tun? Man könnte es meinen. Es gibt so viele Dinge, die in der Schweiz angegangen werden müssen und die stürmen über jemanden, der Freude bringt, niemandem etwas zu leide tut und Touristengelder in die Kassen spühlt. Wie peinlich ist das denn.

Mehr aus Stadt Zürich

Burger Carl's Jr.
nau
7 Interaktionen
GC
26 Interaktionen