Stadt Zürich

Zürcher Zwangsmassnahmen-Opfer sollen kantonalen Beitrag erhalten

Keystone-SDA Regional
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Zürich,

Der Zürcher Regierungsrat prüft die Auszahlung eines Solidaritätsbeitrags an Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981.

Zürcher Parlament
Der Zürcher Regierungsrat soll prüfen, wie Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen vor 1981 schnell einen Solidaritätsbeitrag erhalten können. (Symbolbild) - KEYSTONE/Michael Buholzer

Der Zürcher Regierungsrat soll prüfen, wie den Opfern fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981 «rasch und unkompliziert» ein kantonaler Solidaritätsbeitrag ausbezahlt werden kann. Dies fordert ein dringliches Postulat von AL, SP, Grünen, EVP und GLP.

Der Solidaritätsbeitrag soll laut dem am Montag eingereichten Vorstoss 25'000 Franken betragen und von jenen betroffenen Personen beantragt werden können, die nicht bereits einen kommunalen Solidaritätsbeitrag erhielten. Laut den Postulantinnen und Postulanten könnte die Auszahlung über den Gemeinnützigen Fonds erfolgen.

Anerkennung der historischen Mitschuld

Es gehe darum, diese «historische Mitschuld und die Mitverantwortung der Zürcher Behörden» am grossen Leid der Betroffenen anzuerkennen, heisst es im Vorstoss. Alle Opfer seien gleich zu behandeln. Die Postulantinnen und Postulanten stören sich daran, dass Opfer unterschiedlich hohe Solidaritätsbeiträge erzielten – je nachdem welche Behörde die Massnahme angeordnet hatte.

Im März 2023 hatte die Stadt Zürich einen kommunalen Solidaritätsbeitrag geschaffen. Der Kanton Schaffhausen zog nach und schickte ein Gesetz für einen kantonalen Solidaritätsbeitrag in die Vernehmlassung, wie es im Vorstoss heisst.

Vergangenheit der Zwangsmassnahmen

Bis 1981 wurden Kinder und Jugendliche in Heimen weggesperrt, bei Pflegefamilien platziert und als billige Arbeitskräfte ausgenutzt. So genannt liederliche oder arbeitsscheue Erwachsene wurden entmündigt und sterilisiert. Frauen und Männer wurden zur Nacherziehung in Arbeitsanstalten gesteckt oder kamen gegen ihren Willen in psychiatrische Kliniken.

Kommentare

User #1078 (nicht angemeldet)

Damals herrschte noch Ordnung. Heute Chaos überall

User #1679 (nicht angemeldet)

Warum sollen dafür wieder Steuergelder eingesetzt werden? Diese Zwangsmassnahmen tragen eine Unterschrift, und diese Personen müssen zu Rechenschaft gezogen werden.

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