Baukartell-Firma wehrt sich gegen Weko-Vorwürfe
Es wurden keine Preise manipuliert, behauptet die Foffa Conrad AG. Die Bündner Firma war massgeblich im Baukartell-Skandal involviert und wurde von der Weko mit fünf Millionen Franken gebüsst. Nun bestreitet sie die Vorwürfe.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Foffa Conrad AG wehrt sich gegen die Preismanipulations-Vorwürfe im Bündner Baukartell.
- Es seien nie Preise manipuliert worden, sagt Roland Conrad.
- Die Weko hatte die Firma mit fünf Millionen Franken gebüsst.
Conrad dementiert gegenüber der «RTR», dass Preise manipuliert worden seien. Dass etwa die Hälfte der im Unterengadin und im Münstertal stationierten Firmen in den letzten 20 Jahren Konkurs gingen, sei ein Indiz dafür, dass die Preise wohl zu tief anstatt zu hoch gewesen seien, meint Conrad.
Hohe Strafe sei «absurd»
Die Weko hatte die rund 400 Fälle von Preisabsprachen im Hoch- und Tiefbau, die bei sogenannten «Vorversammlungen» abgelegt wurden, mit Protokollen und Anwesenheitslisten belegt. Conrad sagt dazu, dass es nicht bei «jeder Sitzung einen Konsens» gegeben hätte. Oft habe man die Sitzungen auch im Streit beendet. Auch die Zusammenarbeit mit der Oberengadiner Firma Lazzarini sei nicht systematisch gewesen, behauptet Conrad.
Rund einen Monat nach der Entscheidung der Wettbewerbskommission (Weko) bezüglich der ins Bündner Baukartell involvierten Firmen äussert sich der Hauptakteur im Bauskandal. Die Foffa Conrad AG wurde am 26. April wegen Preisabsprachen im Baubereich mit insgesamt fünf Millionen Franken gebüsst. Nur: Verwaltungsratspräsident Roland Conrad bestreitet die Vorwürfe vehement.
Die Foffa Conrad AG wird nun gegen den Entscheid der Weko über die Busse Rekurs beim Bundesgericht einlegen. Die hohe Strafe sei «absurd», ärgert sich Roland Conrad.
Über eine Viertel Million Franken für Whistleblower
Derweil zeigt sich die Bevölkerung weiter solidarisch mit Whistleblower Adam Quadroni. Die Summe der Crowdfunding-Kampagne eines Zürcher Studenten beläuft sich mittlerweile auf über eine Viertel Million Franken. Vorgesehen waren 100'000 Franken, damit Quadroni im Kampf um seine Töchter vor das Bundesgericht ziehen kann. Auch Vorwürfe gegen den Whistleblower von verschiedenen Seiten wegen Betrugs halten die Menschen nicht davon ab, dem Mann zu helfen, der das wohl grösste Baukartell der Schweizer Geschichte aufgeklärt hat.