Adam Quadroni soll Treuhänder hintergangen haben
Das Wichtigste in Kürze
- Adam Quadroni ist der Whistleblower im Bündner Baukartell-Skandal.
- Sein Treuhänder Roger Tobler reichte 2014 Strafanzeige wegen Betrugs gegen ihn ein.
- Quadroni soll ihn um einen siebenstelligen Betrag hintergangen haben.
Adam Quadroni (48) hat ein millionenschweres Baukartell im Kanton Graubünden auffliegen lassen. Ein Student startete ein Crowdfounding für ihn, bei welchem mehr als 255'000 Franken zusammenkamen. Doch nun wird auch Kritik gegen den Whistleblower erhoben.
Bereits vor einer Woche wurde bekannt, dass Quadroni den Autohändler Youssef Itani «über den Tisch gezogen» haben soll. Seit August 2016 läuft ein Strafverfahren wegen Betrugs gegen den Kartell-Schreck.
Zweites Verfahren in Millionenhöhe
Wie der «Blick» berichtet, ist seit Juni 2014 eine weitere Anzeige gegen Quadroni hängig. Konkret soll es um betrügerischen Konkurs, Pfändungsbetrug und Betrug gehen.
Demnach soll Quadroni seinen Treuhänder Roger Tobler (58) hintergangen haben. Tobler hat im November 2012 genau 51 Prozent der Linard Quadroni SA erworben, um den Konkurs abzuwenden. Dabei wurden laut dem Treuhänder aber auch fiktive Forderungen übergeben. Sprich Geld, das Dritte der Firma schuldeten. Es geht um einem siebenstelligen Betrag.
Quadroni soll Zahlen beschönigt haben, damit die Aktien beim Kauf zu hoch bewertet werden. «Ich bin masslos enttäuscht. Er hat mein Vertrauen missbraucht», so Tobler gegenüber der Zeitung.
Giusep Nay: «Vorwürfe sind unhaltbar»
Der Vertreter Quadronis, Giusep Nay, widerspricht den Anklagen. «Die Vorwürfe sind unhaltbar und entsprechen in keiner Weise den Tatsachen». Die Anschuldigungen kämen aus dem Lager der von der Weko gebüssten Firmen. Deswegen müsse weder Herr Quadroni noch sein Anwalt weiter dazu Stellung beziehen. Zumal gegen das Baukartell ebenfalls ein Strafverfahren laufe.