Donald Trumps Iran-Entscheid setzt Schweizer Exporteure unter Druck
Das Wichtigste in Kürze
- Der geplatzte Atom-Deal zwischen den USA und dem Iran trifft auch Schweizer Exporteure.
- Exporteure und Unternehmen mit Werken im Iran seien enorm unter Druck.
- Entscheidend sei nun, wie die EU reagiert.
«Der Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran ist für alle Handelspartner des Landes ein grosser Rückschlag», stellte Philippe Welti, Präsident der Wirtschaftskammer Schweiz-Iran, auf Anfrage fest.
Für die Schweizer Wirtschaft wird laut dem ehemaligen Schweizer Botschafter im Iran entscheidend sein, wie die grossen europäischen Staaten und die EU reagieren. «Wenn sich die EU, Deutschland, Frankreich und Grossbritannien nicht blamieren wollen, sind sie zum Tatbeweis gezwungen», erklärte Welti.
Zu einer angemessenen Reaktion gehört gemäss Welti auch, dass die EU Massnahmen ergreife, um ihre Exportwirtschaft vor US-Sanktionen zu schützen. Davon könnte indirekt auch die Schweizer Wirtschaft profitieren. Das werde im globalen Wirtschaftswettbewerb auch nötig sein.
Auswirkungen für Exporteure
Zu möglichen konkreten Auswirkungen auf Schweizer Unternehmen sagte Welti: «Es ist schwierig, dazu bereits jetzt etwas zu sagen. Klar ist lediglich, dass alle unter Druck kommen werden.» Die Situation sei vor allem für Exporteure und Unternehmen mit Werken im Iran deutlich schwieriger geworden.
Jedes Unternehmen mit Lieferverträgen und Werken im Land müsse jetzt prüfen, wie es Schaden abwenden könne, sagte Welti. Weniger dramatisch dagegen sei die Situation für reine Handelsunternehmen. Sie könnten entweder neue Handelswege suchen oder ohne allzu grossen Schaden ganz aus dem Geschäft mit dem Iran aussteigen.