Massenentlassung droht: OVS-Angestellte sollen Vorschläge machen
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kleiderkette OVS droht in einem Schreiben den Angestellten mit einer Massenentlassung.
- OVS bittet die Angestellte, Vorschläge zur Minderung des Stellenabbaus zu machen.
Beim Kleiderhändler OVS Schweiz kriselte es schon länger. Vor Monaten beklagte die Gewerkschaft Unia Unsicherheiten beim Vögele-Nachfolger. Doch damals schwieg das italienische Unternehmen eisern.
Letzte Woche informierte OVS Mitarbeiter und Medien, dass das Konsultationsverfahren eingeleitet wurde. Damit will man einen Konkurs abwenden. Jetzt hat die Kleiderkette die Angestellten auch schriftlich informiert. Aus einem Brief geht hervor, dass das Unternehmen plant, «einen Teil der Verkaufsfilialen an einen oder mehrere Dritte zu übertragen.»
Das war zu erwarten. Fraglich ist, wer die Ladenfläche übernehmen will. Denn offenbar rentiert nur ein Drittel der 140 Filialen. Die anderen dürften auf dem Markt kaum nachgefragt werden. OVS gibt sagt im Brief, der dem «20 Minuten» vorliegt an, dass es «unumgänglich ist, eine Massenentlassung in Betracht zu ziehen.»
Vorschläge machen
Frech: Die Manager bitten jetzt sogar die Angestellten um Hilfe! «Die Mitarbeiterkonsultation bietet Ihnen als Arbeitnehmer die Möglichkeit, innerhalb der genannten Frist Vorschläge zu machen, wie allfällige Kündigungen vermieden oder deren Zahl beschränkt sowie ihre Folgen gemildert werden können.»
Besonders bitter: Es ist noch keine zwei Jahre her, dass diesen Angestellten OVS als Heilsbringer präsentiert worden ist. Vor Marktstart gaben der Vögele-Retter sogar an, dass weitere Jobs entstehen sollen. Doch die Italiener haben sich verzockt.