Porsche muss 60'000 Diesel zurückrufen

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DPA, Michael Bolzli

Deutschland,

Der Autobauer Porsche muss wegen einer illegalen Abschalteinrichtung rund 60 000 Diesel-Fahrzeuge der Modelle Macan und Cayenne zurückrufen. Das habe das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) angeordnet, bestätigte das Bundesverkehrsministerium am Freitag. Zuvor hatten der «Spiegel» und der Bayerische Rundfunk darüber berichtet.

Porsche Cayenne.
Ein Porsche Cayenne wird versteigert. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Porsche muss in Deutschland 60'000 Diesel-Autos zurückrufen.
  • Grund ist eine illegale Abschalteinrichtung, welche die Stickoxid-Emissionen erhöht.

Aufgrund der Abschalteinrichtungen könne es im Betrieb der Fahrzeuge zu erhöhten Stickoxid-Emissionen kommen, hiess es. Porsche bestätigte, die entsprechenden Bescheide erhalten zu haben.

Konkret geht es laut Ministerium um 6755 Cayenne 4,2 Liter V8 TDI, davon 3954 in Deutschland, und 52 831 Macan 3,0 Liter V6 TDI, davon 15 180 in Deutschland. Beide haben die Abgasnorm Euro 6. Allein beim Macan hätten die KBA-Prüfer fünf illegale Abschalteinrichtungen gefunden, die dafür sorgten, dass die Abgasreinigung nur im Labor voll funktioniere, berichteten «Spiegel» und Bayerischer Rundfunk.

Software in Entwicklung

Porsche hatte im Januar schon einmal mitgeteilt, dass in Abstimmung mit dem KBA an Software-Updates für die genannten Modelle gearbeitet werde und die Autos nach Freigabe in die Werkstätten gerufen werden sollen. Zuvor hatte die «Bild am Sonntag» damals über ein drohendes Zulassungsverbot für den Macan berichtet.

Vergangenen Sommer hatte das KBA bereits einen Zwangsrückruf für rund 21 500 Cayenne-V6-Diesel verhängt und vorübergehend auch ein Zulassungsverbot ausgesprochen. Die Diesel-Motoren in den Fahrzeugen stammen von Audi. Porsche selbst produziert keine.

Bei der letzten Rückrufaktion hat auch das Bundesamt für Strassen ASTRA reagiert. Mitte August verfügte das Bundesamt einen Zulassungstopp für rund 700 Fahrzeuge. Davon wurden bereits 80 Prozent zurückgerufen.

Ein Rückruf ist aktuell kein Thema, erklärt Sprecher Thomas Rohrbach gegenüber Nau. Doch: «Wir stehen permanent mit dem KBA in Kontakt, um sofort reagieren zu können, wenn weitere gesicherte Erkenntnisse vorliegen.»

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