So macht Nestlé die Milch umweltfreundlicher
Nestlé lässt seit einem Jahr klimafreundliche Milch produzieren. So will der nicht allseits beliebte Lebensmittelriese einen Beitrag für die Umwelt leisten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Milchproduktion trägt wesentlich zum Klimawandel bei.
- Nestlé hat darum, zusammen mit dem Bund, das Projekt «Klimafreundliche Milch» lanciert.
118'000 Tonnen Milch wird Nestlé bis Ende 2018 einkaufen. Der Lebensmittelriese ist damit einer der grössten Milcheinkäufer des Landes. Um dabei die Umwelt mehr zu schützen, hat das Unternehmen 2016 das Pilotprojekt «Klimafreundliche Milch» ins Leben gerufen. Mit dabei ist die Firma Aaremilch, welche 1'900 Milchproduzenten im Kanton Bern vereint. Finanziell Unterstützung gibts im Rahmen einer knappen halben Million Franken vom Bundesamt für Landwirtschaft.
Durch die klimafreundliche Milch sollen bis 2020 die CO2-Emmissionen um 10 Prozent gesenkt werden, bis 2030 um 20 Prozent. 2017 wurde das Jahresziel gemäss dem Westschweizer Konzern um mehr als das Doppelte übertroffen.
Doch wie kann man bei Kühen überhaupt die CO2- bzw. Methanausstösse verringern? Ab 2020 soll dies durch Futterzusätze funktionieren, welche, wie beim Auto der Katalysator, weniger Abgase produzieren. Indirekt liegt der Fokus schon heute auf der Erhöhung des Lebensalters. Kühe geben erst ab zweieinhalb Lebensjahren Milch. Mit fünf Jahren ist dann bereits wieder Schluss. Diese Altersgrenze soll um mindestens zwei Jahre rauf geschraubt werden.
Nur 46 Betriebe machen mit
86 Prozent der Milch, welche Nestlé heutzutage einkauft ist konventionelle Milch. Darunter fällt auch die «Klimafreundliche Milch». Auch wenn bis anhin nur 46 Betriebe beim Pilotprojekt mitmachen, setzt sich Nestlé zum Ziel, irgendwann alle konventionelle als «Klimafreundliche Milch» einzukaufen. Ein Zeitplan hierzu gibt es allerdings nicht.
Für Rahel Joss, Bäuerin auf einem der 46 Pilotbetriebe, sind die Gründe für ihre Teilnahme mehrschichtig. Einerseits sind es ökonomische Motive. Nestlé zahlt ihr drei Rappen mehr pro Kilo Milch. Andererseits sind es aber auch ökologische Motive. Als Bauernbetrieb mit 23 Kühen und 20 Hektaren Nutzfläche wolle sie der Umwelt Sorge tragen.