Vor ganzer Welt: So dezent greift Apple Facebook an
Geht es um Datenschutz, sind sich Apple und Facebook nicht einig. Das zeigte sich bei der WWDC erneut. Subtil kritisiert Apple das soziale Netzwerk.

Das Wichtigste in Kürze
- Apple und Facebook haben unterschiedliche Geschäftsmodelle.
- Immer wieder stichelt Apple gegen Facebook. So auch gestern an der WWDC-Präsentation.
Der Cambridge-Analytica-Skandal wirft ein schlechtes Licht auf Facebook und dessen Geschäftsmodell. Das spielt Tim Cook schamlos aus. Auf die Frage, wie er an Zuckerbergs Stelle reagieren würde, antwortete der Apple-Chef jüngst: «Ich wäre nicht in der Situation». Denn: «Schutz der Privatsphäre ist ein Menschenrecht.» Ein klarer Seitenhieb Richtung Zuckerberg, der dem Verkauf von Nutzerdaten Milliarden verdient. Und gestern ging die Schelte weiter, wenn auch deutlich subtiler.
Share- und Like-Buttons werden vom Apple Browser Safari neu ausgeblendet. Denn: «Es stellte sich heraus, dass die Nutzer damit verfolgt werden können», erklärte Apple-Software-Chef Craig Federighi an der Entwicklerkonferenz WWDC. Doch wer verfolgt? Facebook natürlich!

Wenn es ums Geld geht, sind sich Mark Zuckerberg und Tim Cook nicht einig. Während der Facebook-Gründer sein Netzwerk komplett mit Werbung finanziert, lässt sich Apple seine Dienste gut bezahlen.
Facebook als Negativ-Beispiel
Nicht nur das: Um zu illustrieren, wie die neue Technik funktioniert, wurde das soziale Netzwerk gleich namentlich erwähnt. «Wollen sie Facebook erlauben, Cookies und Webseitendaten zu nutzen?», steht in der Pop-Up-Meldung. «Damit können Sie entscheiden, ob sie ihre privaten Informationen schützen wollen», kommentiert Federighi.
Damit nicht genug Facebook-Bashing. Apple hat gestern neue Funktionen präsentiert, die von einem übermässigen Smartphone-Konsum schützen sollen. Etwa, indem Eltern ihren Kindern die App-Nutzung einschränken. Und welche App wird in den Apple-Pressebildern zeitlich beschränkt? Instagram, eine Facebook-Tochter.
Apple iOS 12 press images = A giant 🖕 to Facebook https://t.co/VaWns6vobI #WWDC18 pic.twitter.com/uIGsGSkQqQ
— Matt Navarra (@MattNavarra) June 4, 2018
Auch können Nutzer im kommenden iOS-Betriebssystem gleich im Sperrbildischirm wählen, welche Benachrichtigung sie ausschlalten wollen. Wenig überraschend, wird auch hier Facebook ausgeschaltet.