Xi Jinping reist: Das ist Chinas Afrika-Politik
Das Wichtigste in Kürze
- Chinas Präsident Xi Jinping bereist Afrika.
- Im Rahmen der «Entwicklungsfinanzierung» hat China in Afrika viel verändert.
- Der Einfluss in Afrika steigt, die Methode ist aber auch in Afrika nicht unumstritten.
Senegal, Ruanda, Südafrika und Mauritius: Das tönt nicht nach grosser Politik. Während der andere Supermachts-Präsident, Donald Trump, mit viel Getöse die Nato, die Queen und Russlands Machthaber Putin trifft, agiert der chinesische Präsident Xi Jinping unter dem Radar. Einmal mehr.
Hunger nach Land, um den Hunger zu stillen
Das Unspektakuläre ist Teil der chinesischen Strategie. Zwar ist bekannt, dass China in Afrika Land kauft und Kooperationen mit Farmen eingeht – um für die eigene Bevölkerung Nahrungsmittelimporte zu sichern. Um wie viel Land es dabei genau geht, ist oft nicht so genau zu eruieren.
Aber viel ist es: Die Welternährungsorganisation FAO warnt bereits vor «Neo-Kolonialismus» und weltweit steigenden Nahrungsmittelpreisen. Das Phänomen «Land Grabbing», das Aufkaufen wertvoller Agrarflächen, bedroht Kleinbauern und die Versorgung der lokalen Bevölkerung.
China, Afrikas neuer Freund
China dient sich aber nicht nur als interessierter Abnehmer an für alles, was auf den Tisch kommt. Im Rahmen der «Entwicklungsfinanzierung für Afrika» und dem «Forum für China-Afrika-Kooperation» geht es um viel mehr: Rohstoffe und Infrastrukturprojekte. Und damit auch um politischen Einfluss.
Wenn ein Milliarden-Eisenbahnprojekt Kenia, Ruanda, Uganda, Burundi und die Republik Südsudan miteinander verbindet, sichert das China via Tauschgeschäfte auch Rohstoffe und Absatzmärkte. Strassen, Fussballstadien, ganze Städte und nicht zuletzt chinesische Restaurants: Weit über 100 Milliarden Dollar hat China in den letzten Jahren nach Afrika gepumpt.
Umstrittener Nutzen für Afrika
Wenn Xi Jinping Afrika bereist, ist das auch eine Promo-Tour. Die «Entwicklungsfinanzierung» ist nicht unumstritten, aber sie hat in kurzer Zeit mehr verändert als 50 Jahre westliche «Entwicklungshilfe». Chinas Einfluss auf dem «vergessenen Kontinent» wächst dabei stetig. Nicht nur wirtschaftlich, sondern eben auch politisch und gar militärisch.
So unterstützt China die nigerianische Marine, macht gemeinsame Manöver mit Tansania und hilft der afrikanischen Union beim Aufbau einer Krisentruppe. Das beunruhigt nicht nur die anderen grossen Player der Weltbühne, sondern auch in Afrika selbst: Viele fühlen sich an die Methoden der damaligen europäischen Kolonialisten erinnert.