Sandro Brotz wimmelt Schwulen-Lob von Divertimento-Jonny ab
Vor einem Monat thematisierte die «Arena» auf SRF die «Ehe für alle». Moderator Sandro Brotz wird für seine klare Position gelobt - wiegelt nun aber ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Anfangs November fand die «SRF Arena» zur «Ehe für alle» statt.
- Moderator Sandro Brotz «fighte» für die Schwulen, lobt Kabarettist Jonny Fischer.
- Brotz selber wehrt sich nun, er kämpfe für Meinungsbildung.
Grosses Lob für SRF-Moderator Sandro Brotz. Der «Arena»-Gastgeber kämpfe für die Rechte von Schwulen und Lesben, jubelte Jonny Fischer (Divertimento) jüngst in einem Interview mit «Bluewin». Dies in der «Arena» zur «Ehe für alle», welche anfangs November ausgestrahlt wurde.
Fischer lobt: «Es war sehr cool zu sehen, wie der Herr Moderator während der Sendung Stellung bezogen hat – und total für das Recht von uns Schwulen und Lesben fightete.»
Doch: Fehlanzeige - sagt nun Sandro Brotz selber.
«Fight» für Meinungsbildung
Mit einem Auszug von Fischers Interview wurde Brotz nun auf Twitter auf sein Engagement für Schwule und Lesben angesprochen. «Ob diese Einschätzung von Jonny Fischer Sandro Brotz wohl freut ...», wollte der Interview-Autor wissen.
Der «Arena»-Moderator reagiert prompt. «Sie freut mich, aber ich teile sie nicht ganz», antwortet Brotz.
«Ich fighte schon - aber nicht für eine Meinung, sondern für die Meinungsbildung.» Ooops!
War Sandro Brotz zu einseitig?
Ob sich Brotz zu deutlich für die Schwulen und Lesben einsetzte, bleibt demnach wohl Ansichtssache. Klar ist: Brotz scheut keine giftigen Fragen. So fragte er «Arena»-Teilnehmer Oskar Freysinger (SVP) einleitend: «Sie sind glücklich verheiratet? Ja? Und warum wollen Sie das Glück homosexuellen Paaren verwehren?»
Doch solche direkten Fragen gehören zur «Arena» wie Brot zum Fondue. In der Mitte der Sendung nahm er Freysinger zwar noch richtig unter die Fittiche. «Hier ist die SVP ganz weit weg vom Volk», proklamierte Brotz.
Doch auch hier berief sich Brotz auf Zahlen des Bundesamts für Statistik, gemäss welcher die grosse Mehrheit der Schweizer sich für die «Ehe für alle» ausspricht.
Auch im Gespräch mit Kult-Moderator Kurt Aeschbacher, der im Publikum sass, versuchte Brotz Distanz zu wahren.
Zwar zeigte Brotz Aufnahmen von Aeschbacher, glücklich tanzend mit dessen Partner, und weckte so gezielt Emotionen. Doch er ordnete auch gleich ein: «Das ist etwas, was du früher in seinen Sendungen sehr oft zelebriert hast! Dann darf ich das auch.»