15 000 Fans feiern in der «Kathedrale des Counter-Strike»

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Deutschland,

Seit fünf Jahren veranstaltet die ESL in Köln eines der wichtigsten E-Sport-Turniere des Jahres. Die Stimmung bei Fans ist ausgelassen - auch wenn kein deutsches Team dabei ist.

Fans verfolgen das Halbfinale zwischen den Teams Vitality und Astralis bei der ESL One Cologne. Ingesamt 16 Teams aus aller Welt kämpfen bei dem Turnier um den Titel im Spiel «Counter-Strike: Global Offensive». Foto: Marius Becker
Fans verfolgen das Halbfinale zwischen den Teams Vitality und Astralis bei der ESL One Cologne. Ingesamt 16 Teams aus aller Welt kämpfen bei dem Turnier um den Titel im Spiel «Counter-Strike: Global Offensive». Foto: Marius Becker - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Fans in der Lanxess Arena toben.

Die zweite Runde des Halbfinals zwischen Astralis und Team Vitality bei der ESL One Cologne geht in die Verlängerung. Die dänische Mannschaft Astralis gilt als Favorit in diesem Turnier, das sich selbst als «Kathedrale des Counter-Strike» bezeichnet. Den Finaleinzug schafft allerdings Team Vitality.

«Counter-Strike: Global Offensive» (CS:GO) ist ein Taktik-Shooter am PC, bei dem zwei Teams mit je fünf Spielern gegeneinander antreten. Bei Turnieren wird der Modus Bombenentschärfung gespielt: Ein Team muss eine Bombe an einem bestimmten Ort der Karte (Map) platzieren, das andere muss es daran hindern.

Das Spiel gehört in Bezug auf die Zuschauerzahlen zu den grössten E-Sport-Disziplinen weltweit. Die ESL One lockt nach Veranstalterangaben 15 000 Menschen in die ausverkaufte Arena. Online verfolgen Millionen das Turnier.

«Es ist wahrscheinlich das grösste Turnier, das man spielen kann», sagt Alexander «kakafu» Szymanczyk über die ESL One Cologne. Der Österreicher trainiert die Mannschaft Berlin International Gaming (BIG), das einzige deutsche Team, das bei der ESL One Cologne teilnahm. «Die Dichte der guten Teams ist sehr hoch. Wenn man hier gewinnt, zählt man zu den Besten.»

2018 wäre BIG diese Sensation beinahe gelungen. Als Underdog kämpfte sich die Mannschaft, getragen von den Fans im eigenen Land, bis ins Finale vor. Dort unterlagen sie allerdings dem russisch-ukrainischen Team Natus Vincere (NaVi). In diesem Jahr ist das allerdings nicht gelungen, bereits in der Gruppenphase war Schluss. Deswegen konnte BIG auch nicht auf der grossen Bühne in der Lanxess Arena spielen: Die Gruppenphase wurde vor dem Wochenende woanders ausgetragen.

«Wir haben in letzter Zeit sehr viel umstellen müssen», sagt Szymanczyk. Es habe mehrere Spieler- und Rollenwechsel in der Mannschaft gegeben und die Kommunikation klappe noch nicht hundertprozentig.

Die Fans in der Halle jubeln nun anderen zu. «Als Deutscher bin ich klar für BIG», sagt Pascal aus Köln. Der junge Mann im Trikot besucht zum zweiten Mal die ESL One Cologne und bedauert, dass BIG es diesmal nicht in die Playoffs geschafft haben. «Des weiteren bin ich einfach nur für gute Matches.»

Und so scheint es vielen in der Halle zu gehen: Das Publikum bejubelt jede gute Aktion und jeden Punktgewinn, egal für welche Mannschaft. Natürlich gibt es auch Fans einzelner Mannschaften, die für ihr Team mitfiebern. Pascal und viele andere Fans sind aber vor allem hier, um möglichst viele, möglichst gute Spiele zu sehen. Deswegen freuen sie sich auch über die Verlängerung: mehr Spannung, mehr Counter-Strike.

«Ich habe jedes Team angefeuert, bei dem ich denke, dass es das verdient, weiterzukommen», sagt Dennis aus Wermelskirchen.

Im Finale halten Pascal und Dennis dann allerdings zu Team Liquid. Für die nordamerikanische Mannschaft geht es nicht nur um den Turniersieg in der Domstadt. Die Erstplatzierten der inoffiziellen Weltrangliste haben auch die Chance auf den «Intel Grand Slam». Der mit 1 Million US-Dollar dotierte Preis wird an das Team ausgeschüttet, das als erstes vier von zehn ausgewählten Turnieren gewinnt. Die ESL One Cologne ist das fünfte Turnier dieser Reihe - und Team Liquid hat bereits drei Siege in der Tasche.

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