Ariella Kaeslin (33): «Ich fand Frauen schon immer attraktiv»
Die ehemalige Turn-Europameisterin Ariella Kaeslin (33) hat sich am Freitag geoutet. Frauen hätten ihr schon immer gefallen, sagt die Luzernerin.
Das Wichtigste in Kürze
- Ariella Kaeslin liebt eine Frau. Das verkündet die Ex-Turnerin am Freitag.
- Vor ihrem Coming-Out habe sie sich auch gefürchtet, so die 33-Jährige.
«Ich liebe eine Frau. Diese Liebe kann ich nur dann in Freiheit leben, wenn ich euch davon erzähle.» Am Freitag erklärt Ariella Kaeslin ihr Coming-Out.
Im «Magazin» spricht die ehemalige Weltklasseturnerin ausführlich über ihre Gefühle.
«Ich fand Frauen schon immer attraktiv», so Ariella Kaeslin. Und weiter: «Vor einiger Zeit merkte ich dann, dass sich etwas veränderte. Ich verknallte mich.»
«Hä, ist das nicht komisch?»
Darauf wollte sie herausfinden, was das für Empfindungen sind. «Ich las ‹Vorbild und Vorurteil›, ein Buch über lesbische Schweizer Sportlerinnen. Ich folgte diesen Frauen auf Instagram und traf einige von ihnen zum Kaffee.»
Als sie ihrem Umfeld gesagt hatte, dass sie eine Frau liebe, habe sich das überhaupt nicht wie ein Coming-Out angefühlt. Und dennoch war der Schritt speziell. «Wenn ich früher auf der Strasse zwei Frauen sah, die sich küssten, dachte ich: Hä, ist das nicht komisch?», sagt Kaeslin weiter.
Im Sportumfeld sei sie immer gehemmt, weil sie auch immer jemand erkenne. «Ich beobachte mich von aussen und bemühe mich, nichts Verräterisches zu tun. Ich gebe meiner Freundin nicht mehr die Hand, umarme sie nicht, manchmal entferne ich mich sogar ein wenig von ihr.»
«Ich fürchte mich»
Eine andere lesbische Sportlerin habe ihr dann Folgendes über Homosexualität in der Öffentlichkeit gesagt: «Es ist so lange Thema, bis es keines mehr ist.»
Da sei ihr klar geworden, dass sie sich als öffentliche Person auch öffentlich outen müsse. «Sonst werde ich meine Liebe zu einer Frau nie in Freiheit leben können», bekräftigt Ariella Kaeslin.
Allerdings habe sie auch Angst. «Ich fürchte mich davor, dass die Leute denken, ich würde mich unnötig aufspielen.»