Bamberg feiert Pokalcoup - «Einer der grössten Siege»

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Deutschland,

In einer dramatischen Schlussphase holt Brose Bamberg im Duell mit ALBA Berlin zum sechsten Mal den deutschen Basketball-Pokal. Gefeierter Held ist ein griechischer Routinier.

Die Bamberger Mannschaft feiert den Pokalsieg gegen Berlin. Foto: Nicolas Armer
Die Bamberger Mannschaft feiert den Pokalsieg gegen Berlin. Foto: Nicolas Armer - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Als Matchwinner Nikolaos Zisis nach einer kräftigen Bierdusche den Pokal jubelnd in die Höhe reckte, war die Basketballwelt von Brose Bamberg wieder in Ordnung.

Nach schwierigen Monaten mit einem Trainerwechsel und Problemen in der Club-Führung holten die Franken in einem Herzschlagfinale zum sechsten Mal den Cup. Im Duell der ehemaligen Serienmeister nutzte Bamberg gegen ALBA Berlin den Heimvorteil und setzte sich nach dramatischer Schlussphase 83:82 (44:37) durch.

Der 35 Jahre alte Grieche Zisis traf 2,4 Sekunden den entscheidenden Dreipunktewurf und durfte sich ebenso wie Trainer Federico Perego über eine Bierdusche freuen. «Ich bin stolz auf alle von uns», sagte Zisis. «Alle wissen, wie schwer die letzten anderthalb Jahren waren.» Perego ergänzte: «Das ist einer der grössten Siege für Bamberg überhaupt. Wir haben ein unglaubliches Spiel gezeigt.»

Bamberg holte nach der titellosen Vorsaison wie schon 2017 den Pokal und verhinderte in einem oft hitzigen Duell den möglichen zehnten Cuperfolg der Hauptstädter. Erfolgreichste Werfer waren Bambergs Tyrese Rice (20 Punkte) und Berlins Rokas Giedraitis (23).

ALBA musste sich zum zweiten Mal nacheinander im Pokal-Endspiel geschlagen geben und wartet seit dem Cupsieg 2016 auf einen Titel. «Wir waren einen grossen Wurf von Zisis entfernt, den Pokal zu holen», sagte der Amerikaner Luke Sikma, der von einer Erkältung geschwächt war. Für Coach Aito Garcia Reneses war es mit Berlin die dritte Finalniederlage in Serie. 2018 hatten ALBA im Pokalfinale und in den Meisterschafts-Endspielen gegen den FC Bayern verloren. Im aktuellen Wettbewerb war München im Viertelfinale an Berlin gescheitert.

«Natürlich sind wir nicht sehr glücklich, weil wir das Spiel verloren haben. Aber wir sind noch nicht am Saisonende und werden uns weiter verbessern», sagte Reneses.

Angeführt vom starken Nationalspieler Elias Harris erwischte Bamberg vor 6.150 Zuschauern in der ausverkauften heimischen Arena den besseren Start. In einem körperlich hart geführten Duell erspielten sich die Gastgeber schnell einen Vorsprung. Im ersten Viertel lief es ganz nach den Vorstellungen von Perego, der sein erstes grosses Match als Chef bestritt. Erst vor einem Monat hatte der Ex-Assistenzcoach Ainars Bagatskis abgelöst. Der Lette war nach einer Negativserie beurlaubt worden.

Auf dem Weg ins Finale hatte der neunmalige Meister die vermeintlich leichteren Gegner, während sich ALBA unter dem 72 Jahre alten Reneses unter anderem bei den Bayern durchsetzen musste. Die Hauptstädter steigerten sich im zweiten Viertel zwar, Bamberg traf jedoch phasenweise auch schwierigste Würfe. Vor allem Rice konnte im 90. Vergleich beider Traditionsclubs immer mehr glänzen und hatte mit 15 Zählern vor der Pause grossen Anteil an der 44:37-Halbzeitführung.

Auch nach dem Seitenwechsel hielt Bamberg dem Druck stand und konnte bei ohrenbetäubendem Lärm den Vorsprung verteidigen. ALBA verzweifelte zwischenzeitlich an der Verteidigung der Hausherren und hatte selbst in der Offensive Probleme. Mit neun Punkten Vorsprung (63:54) ging Bamberg ins Schlussviertel und führte kurz darauf sogar zweistellig. Doch ALBA kam im Schlussspurt noch einmal heran und ging sogar in Führung, doch kurz vor Schluss brachte der Dreipunktewurf von Zisis die Entscheidung zugunsten von Bamberg.

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