Boxen: Bezwingt 120-Kilo-Koloss Ruiz Modellathlet Joshua erneut?
Im Juni schockt Andy Ruiz die Box-Welt. Der 120-Kilo-Koloss entthront Weltmeister Anthony Joshua. Am Samstag boxen sie erneut gegeneinander – in Saudi-Arabien.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Samstag kommt es in Saudi-Arabien zum Rematch Andy Ruiz gegen Anthony Joshua.
- Den ersten Kampf entschied der übergewichtige Ruiz sensationell für sich.
- Der 100-Millionen-Fight findet in einer provisorischen Arena und ohne Nummern-Girls statt.
Am 1. Juni schockte Andy Ruiz die Box-Welt. Der 30-jährige Schwabbelbauch fügte in New York Anthony Joshua sensationell die erste Niederlage im 23. Profikampf zu und holte sich die Schwergewichts-WM.
#MomentOfTheMonth: June 2019 — @Andy_destroyer1 shocked the boxing world with a 7th RD TKO of Anthony Joshua to become the first Heavyweight World Champion of Mexican descent on June 1 at @TheGarden in New York. #JoshuaRuiz #TeamRuiz
— Premier Boxing Champions (@premierboxing) July 2, 2019
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Jetzt geht es in die Wüste. Heute Samstag (21.45 Uhr Schweizer Zeit) findet in Diriyya, nahe Riad, der grosse Wiederholungskampf statt. Rund 100 Millionen Dollar soll Saudi-Arabien für die Austragung des Mega-Events bezahlt haben.
Zudem wurde eigens für den Kampf eine Arena für 15'000 Zuschauer errichtet. Diese wird nach dem Kampf wieder abgebaut. Auch Nummern-Girls werden am Samstag nicht zu sehen sein. Nackte Frauenhaut in der Öffentlichkeit ist im muslimischen Staat verboten.
Ein provisorisches Stadion, keine Nummern-Girls – Saudi-Arabien ist nicht nur deswegen als Austragungsort umstritten. So sollte der Kampf eigentlich auf neutralem Grund stattfinden. Den Kampf fädelte jedoch Joshuas Promoter Eddie Hearn ein.
Dazu muss Andy Ruiz elf Stunden Zeitunterschied zu seiner Heimat Kalifornien bewältigen, der Engländer Anthony Joshua hingegen nur drei.
Gegenüber der «Sport Bild» beklagt sich Ruiz' Trainer Manny Robles: «Wir bekommen nicht den Respekt, den wir verdienen. Wir müssen uns nach den Anweisungen von Joshuas Promoter richten. Sie sagen, es sei ein neutraler Austragungsort, aber in Wahrheit ist alles für Joshua ausgelegt.»
Unterschiedliche Vorzeichen
Für Anthony Joshua, welcher im ersten Kampf in Runde sieben nach technischem K.o. verlor, geht es um alles. Unterliegt er erneut, muss er sich bei Titelkämpfen erst einmal hinten anstellen. Sein Ruf als perfekt austrainierter Boxer und künftiger Dominator der Schwergewichts-Szene wäre damit ruiniert.
Siegessicher gibt sich Joshua dennoch: «Ich boxe gegen den besten Mann der Welt und werde ihn abfertigen. Dann sollen sich alle vor mir verbeugen.» Und der ebenfalls 30-Jährige legt nach: «Ich werde einfach gewinnen. Dieses Mal werde ich es nicht verbocken. Ich habe keine Angst.»
128-Kilo-Koloss Ruiz nahm im Vergleich zum ersten Kampf satte 7,6 Kilogramm zu – hat aber nichts zu verlieren. Der Amerikaner mit mexikanischen Wurzeln kann unbeschwert und angriffslustig auftreten. Und dass er hart zuhauen kann, weiss die Box-Welt spätestens seit dem 1. Juni.
Dazu hatte Ruiz jetzt nicht nur einen Monat Vorbereitungszeit, sondern drei. «Ich würde sogar, sterben, um meine Gürtel zu behalten», unterstreicht er die Wichtigkeit des Kampfs. Siegt Andy Ruiz auch im Rematch, gehört er fortan zu den ganz Grossen seines Fachs.