Boxen: Drei Jahre Haft für Box-Profi Felix Sturm
Boxen wird Felix Sturm für eine Weile nicht mehr. Der Deutsche hat rund eine Million Euro Steuern hinterzogen, hat das Landgericht Köln festgestellt.
Das Wichtigste in Kürze
- Box-Profi Felix Sturm wurde zu drei Jahren Haft verurteilt.
- Der Deutsche soll Steuern in Millionenhöhe hinterzogen haben.
Der 41-Jährige schien während der gesamten Urteilsverkündung ins Leere zu starren. Eine Maske verbarg das Gesicht von Box-Profi Felix Sturm, als der Vorsitzende Richter Marc Hoffmann die dreijährige Freiheitsstrafe verkündete.
Verurteilt wurde Sturm wegen Steuerhinterziehung und versuchter Steuerhinterziehung von rund einer Million Euro. Ursprünglich angeklagt war er wegen Steuerhinterziehung von rund 5,8 Millionen Euro in den Jahren 2008 bis 2015.
Bezüglich 2011 und 2012 wurde Sturm aber freigesprochen. Die Verfahren hinsichtlich der Steuererklärungen 2014 und 2015 waren bereits während des Prozesses eingestellt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Laut Urteil hatte Sturm einem Schweizer Sportvermarkter rund 50 Prozent seiner Kampfbörsen überlassen, «ohne dafür eine Leistung erhalten zu haben». Dies sagte der Vorsitzende. In Steuererklärungen hatte Sturm die Zahlungen aber als Aufwendungen deklariert.
Ein grosser Teil der Summe sei dann aber als «Schwarzgeld auf einem Nummernkonto» Sturms gelandet. Sturm hatte gestanden, die Zahlungen an den Sportvermarkter zu Unrecht als Betriebskosten angesetzt zu haben. Da er aber über das Schwarzgeld geschwiegen hatte, wertete das Gericht sein Geständnis nicht als besonders strafmildernd.
Ferner wurde der Deutsch-Bosnier des Dopings im WM-Kampf gegen den Russen Fjodor Tschudinow im Februar 2016 für schuldig befunden. Damals war bei einer Dopingkontrolle das leistungssteigernde Mittel Stanozolol festgestellt worden. Da Sturm den Kampf somit regelwidrig geführt hatte, erging auch eine Verurteilung wegen vorsätzlicher Körperverletzung zu Ungunsten des Russen.
Sturm hatte in dem Verfahren über acht Monate in Untersuchungshaft gesessen. Nach Hinterlegung von 300 000 Euro Kaution war Sturm aber vor Heiligabend 2019 aus der Haft entlassen worden. Die Untersuchungshaft wird auf die dreijährige Freiheitsstrafe angerechnet.