Gegen den Olympiasieger führen die deutschen Wasserballer bis kurz vor Schluss. Dann entscheiden die Nerven im Shootout. Eine offenbar routinemässige Nachfrage des Weltverbandes sorgt für Irritationen.
Deutschlands Torwart Moritz Schenkel kann den letzten Fünf-Meter nicht parieren. Foto: Bernd Thissen
Deutschlands Torwart Moritz Schenkel kann den letzten Fünf-Meter nicht parieren. Foto: Bernd Thissen - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Wieder stark gespielt, wieder verloren: Der Ärger über die knapp verpasste Sensation gegen den Olympiasieger war den deutschen Wasserballern bei allem Stolz über die erneut starke Leistung deutlich anzumerken.
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«Bitterer geht's jetzt gerade gar nicht», sagte der zweifache Torschütze Dennis Eidner nach dem 16:17 (3:3, 3:3, 3:2, 3:4, 4:5) gegen Serbien bei der WM in Südkorea. «Das Spiel war auf unserer Seite vor den letzten zwei Minuten», sagte er. «Und dann hauen wir uns so selber ins Gesicht, brechen uns das Genick und verlieren das am Ende im Fünfmeterschiessen.»

Das Team von Bundestrainer Hagen Stamm hatte die hochfavorisierten Serben bis kurz vor Schluss am Rande einer Niederlage. Mit zwei Toren führte Deutschland, doch Serbien rettete sich in den entscheidenden Shootout. «Heute war es eigene Dummheit», sagte Eidner. «Wir hätten das am Ende ruhiger spielen müssen.» Sein Team habe in den letzten zwei Minuten «genau die Fehler gemacht, die wir nicht machen wollten», sagte Stamm. Deutschlands Mr. Wasserball meinte aber auch: «Wir brauchen jetzt nicht Trübsal blasen. Wir müssen sagen: Jungs 30 Minuten hui, zwei Minuten pfui.»

Beste deutsche Torschützen in der regulären Spielzeit waren Timo van der Bosch, Maurice Jüngling und Eidner mit je zwei Treffern. Im Fünfmeterwerfen scheiterte Lucas Gielen am serbischen Torwart. Am Samstag entscheidet sich gegen Griechenland, ob Deutschland die WM auf Rang sieben oder acht abschliesst.

Unabhängig von der End-Platzierung nehmen die Wasserballer von ihren ersten WM-Auftritten seit 2013 viel Positives mit. Schon bei den knappen Niederlagen gegen den Olympiadritten Italien (7:8) und beim Viertelfinal-Aus gegen Weltmeister Kroatien (8:10) spielte Deutschland auf Augenhöhe mit den internationalen Schwergewichten des Wasserballs. Das Ziel Top-8 erreichte die Mannschaft, die sich im kommenden Jahr für Olympia qualifizieren will.

Unglücklich war Stamm darüber, dass eine offenbar routinemässige Nachfrage des Weltverbandes FINA zu einem Doping-Testprotokoll eines Spielers öffentlich geworden war. Nach Beantwortung der Frage habe die FINA dem DSV schriftlich bestätigt, «dass in vollkommener Übereinstimmung mit den bestehenden Regularien (NADA, WADA, FINA) gehandelt wurde», sagte DSV-Leistungssportdirektor Thomas Kurschilgen.

Hagen Stamm verriet, dass es sich bei dem Spieler um seinen Sohn Marko Stamm handelte. Der Spielmacher, der sich in der ersten WM-Partie einen Bänderriss zugezogen hatte, sei verunsichert gewesen. «Das ist nicht gut gewesen für seine Leistung. Ein stärkerer Marko Stamm hätte uns heute vielleicht geholfen, das Spiel zu gewinnen.»

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