Entwicklung von Olympia 2021 in Tokio
2013 wurde Tokio als Austragungsort für Olympia 2021 gewählt. Die Austragung wurde wegen Korruptionsverdachts kritisiert und später durch Corona gestört.
Das Wichtigste in Kürze
- Tokio konnte sich 2013 in der Endabstimmung gegen Istanbul durchsetzen.
- Die Wahl als Austragungsort ist jedoch mit einem Korruptionsverdacht verbunden.
- Aufgrund der Corona-Pandemie wurde Olympia 2020 um ein Jahr verschoben.
Nachdem Tokio 2013 erfolgreich als Austragungsort für Olympia gewählt wurde, häufte sich jedoch die Kritik. Denn die Wahl stand im Zusammenhang mit einem Korruptionsverdacht, weshalb Ermittlungen eingeleitet wurden.
Doch nicht nur die Korruptionsvorwürfe brachten Olympia 2020 häufig in die Medien, auch die Corona-Pandemie versetzte den Spielen einen Schlag. Daher finden die Olympischen Sommerspiele nun ein Jahr später statt.
Es ist das erste Mal, dass Olympia – sowohl Sommer als auch Winter – in einem ungeraden Jahr stattfindet. Dasselbe gilt auch für die Fussball-EM.
Tokio als Austragungsort
Dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) wurden während der Bewerbungsfrist sechs Bewerbungen vorgelegt. Nachdem Rom seine Bewerbung zurückgezogen hatte, mussten sich noch Istanbul, Tokio, Baku, Doha und Madrid präsentieren. Im Mai 2012 gab das IOC schliesslich bekannt, dass Istanbul, Tokio und Madrid zur Auswahl stehen.
Am 7. September 2013 wurde in Buenos Aires über den Austragungsort abgestimmt. Sowohl Tokio als auch Istanbul schafften es in die Endabstimmung, wo Tokio letztlich mit 60 Stimmen siegte.
Schon 1964 fanden die Olympischen Sommerspiele in Tokio statt.
Korruptionsverdacht
Gemäss der Pariser Finanzstaatsanwaltschaft wurden 2013 zwei Zahlungen eines japanischen Kontos an die Firma «Black Tidings» in Singapur getätigt. Es handelte sich dabei um eine Summe von 2,8 Millionen Singapur-Dollar. Der Inhaber der Firma stand dem Sohn des früheren Leichtathletikweltverband-Präsidenten, Lamine Diack, nahe.
Gegen diesen ermittelte die französische Justiz bereits wegen Dopings und Korruption. Im Zusammenhang mit den verdächtigen Zahlungen eröffnete man ein separates Korruptionsermittlungsverfahren. Im Oktober 2017 wurde ein Mailverkehr öffentlich, welcher am Tag der Entscheidung für Tokio stattfand.
Aus Sicht der Strafermittler hatte dieser Mailverkehr gute Beweiskraft, dass Lamine Diack Einfluss auf das Stimmverhalten des afrikanischen Blocks hatte. Während Lamine Diack in Frankreich unter Arrest stand, konnte sein Sohn in Senegal abtauchen. Er wird seit 2016 gesucht.
Ausserdem wurde Anfang 2019 bekannt, dass weitere Ermittlungen gegen den Präsidenten des Japanischen Olympischen Komitees, Tsunekazu Takeda, gestartet wurden.
Hierbei stand eine verdächtige Zahlung von zwei Millionen Euro, an welcher Takeda beteiligt war, im Fokus. Bereits im März 2019 kündigte er an, als Präsident des Komitees und Mitglied des IOC zurückzutreten.
Olympia 2020 wird zu Olympia 2021
Die Olympischen Sommerspiele von Tokio waren ursprünglich für 24. Juli bis 9. August 2020 geplant. Im März 2020 entschied das IOC jedoch, die Spiele aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie zu verschieben.
Zu diesem Zeitpunkt hatten bereits mehrere Mannschaften ihre Teilnahme zurückgezogen. Der olympische Fackellauf hatte bereits begonnen und musste unterbrochen werden. Nebst der Absage während der Weltkriege war es das erste Mal, dass die Sommerspiele nicht im vierjährigen Rhythmus stattfanden.
Anfang 2021 äusserste der Chef des Organisationskomitees, dass eine weitere Verschiebung unmöglich sei. Da sich die Pandemie aufgrund der Virus-Mutationen jedoch in zahlreichen Ländern verschärft hat, bleibt noch unklar, ob Olympia 2021 stattfindet.
Maskottchen
Das Maskottchen der Olympischen Sommerspiele in Tokio wurde von Ryo Taniguchi geschaffen. Sein Name lautet Miraitowa und besteht aus den japanischen Worten «mirai» (Zukunft) und «towa» (Ewigkeit). Aus einer Verbindung moderner und traditioneller Elemente verknüpft es das Alte und das Neue miteinander.
Bei einem offenen Wettbewerb konnte jeder japanische Erwachsene Vorschläge einreichen. Aus allen Vorschlägen wurden drei Finalisten ausgewählt, welche im Dezember 2017 veröffentlicht wurden. Ausgewählt haben dann japanische Grundschulkinder, wobei jede Schulklasse eine Stimme besass.
Der zugehörige Partner des blauen Maskottchens heisst Someity, benannt nach einer Art Kirschblüte. Es ist das offizielle Maskottchen für die Sommer-Paralympics.