Olympia 2024: So kamen die Sommerspiele nach Paris
Fünf Städte hatten sich als Austragungsort für Olympia 2024 beworben – am Ende erhielt Paris den Zuschlag für die dritte Austragung in der Moderne.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Olympischen Sommerspiele finden zum dritten Mal in Paris statt.
- Schon 1900 und 1924 war die französische Hauptstadt der Austragungsort.
- Im Bewerbungsprozess setzte sich Paris gegen vier andere Städte durch.
Fast ein Jahrzehnt Vorlaufzeit hatte Olympia 2024, bevor am 26. Juli in Paris die Eröffnungsfeier stattfindet – die französische Hauptstadt wird die Sommerspiele zum dritten Mal austragen. Das letzte Gastspiel der Olympischen Spiele an der Seine jährt sich 2024 zudem zum 100. Mal.
Der Weg zur Rückkehr der Olympischen Ringe nach Paris war allerdings ein weiter – er begann schon 2015. Fünf Städte hatten sich damals für die Austragung der Sommerspiele beworben. Neben Paris waren auch Budapest, Hamburg, Los Angeles und Rom unter den Kandidaten für die Ausrichtung.
Die Bewerbung von Hamburg währte allerdings nur knapp zwei Monate, dann stimmten am 29. November 2015 die Einwohner gegen eine Ausrichtung der Spiele. Knapp ein Jahr später gab auch Rom seine Kandidatur auf, und im Februar 2017 schied schliesslich auch Budapest aus.
Los Angeles zog die Bewerbung im Juli 2017 zurück und bewarb sich stattdessen erfolgreich für die Sommerspiele 2028. Damit war der Weg für Olympia 2024 in Paris frei. Im Herbst 2017 erhielt die französische Hauptstadt knapp zwei Jahre nach der Bewerbung den Zuschlag.
Olympia 2024 findet mehrheitlich in Paris selbst statt
Der Grossteil der Wettkämpfe an den Sommerspielen wird im Grossraum rund um die französische Hauptstadt ausgetragen. Darin eingeschlossen sind auch die Pariser Vororte Saint-Denis, Le Bourget, Nanterre, Versailles, und Vaires-sur-Marne. Versailles wird beispielsweise die Pferde-Wettkämpfe und das Golfturnier ausrichten.
Allerdings weichen einige Wettbewerbe in andere Städte aus: So wird beispielsweise in Lille die Basketball-Gruppenphase ausgetragen, während Marseille die Segel-Wettkämpfe ausrichtet. Zudem wird das olympische Fussball-Turnier auf Paris, Marseille, Lyon, Bordeaux, Saint-Etienne, Nizza und Nantes verteilt.
Eine Besonderheit sind die Surf-Wettkämpfe – denn die finden nicht einmal in Europa statt. Stattdessen wird das Wellenreiten in Teahupo'o in Französisch-Polynesien vor der Küste von Tahiti ausgetragen. Mehr als 15'700 Kilometer ist der Surfspot vom eigentlichen Olympia-Gastgeber Paris entfernt – neuer Olympia-Rekord.
Sicherheitsbedenken rund um Olympia 2024
Wie bei jedem internationalen Grossanlass spielt auch bei den Olympischen Spielen in Paris die Sicherheit eine bedeutende Rolle. Frankreich kooperiert unter anderem mit Polen und dem Vereinigten Königreich. Polen stellt Bomben-Spürhunde und andere Sicherheitskräfte. Grossbritannien sichert den Luftraum mit Starstreak-Luftabwehrraketen.
Grosse Bedenken gibt es über mögliche islamistisch motivierte Terror-Anschläge. Erst im März hatte der Islamische Staat sich zu einem Anschlag auf die Crocus City Hall in Moskau bekannt. Gleichzeitig kündigte die Terror-Organisation Angriffe auf die Sommerspiele in Paris an. Unter anderem wurde deshalb über eine Verlegung der Eröffnungsfeier debattiert.
Auch auf die rund 45'000 freiwilligen Helfer wirken sich die Sicherheitsbedenken aus. Wie das französische Innenministerium im April bestätigte, wurden die mehr als 300'000 Bewerber streng überprüft. 800 von ihnen wurden aufgrund von Sicherheitsbedenken ausgeschlossen. 15 wurden sogar als Bedrohungen für die nationale Sicherheit eingestuft.
Chaos im französischen Olympia-Komitee
Auch das Organisations-Komitee stand im Vorfeld der Sommerspiele im Zentrum der Aufmerksamkeit. Im Oktober 2023 führte die französische Finanz-Staatsanwaltschaft in den OK-Büros eine Razzia durch. Der Vorwurf lautete damals auf Günstlingswirtschaft, Korruption und Verschleierung.
Es war nicht die erste Durchsuchung mit Bezug auf die Olympischen Spiele in Paris. Schon im Sommer 2023 hatten die französischen Behörden eine Razzia in den Büros in Saint-Denis durchgeführt. Zeitgleich untersuchte man damals auch die Büros der Firma Solideo. Diese war für den Bau der olympischen Anlagen zuständig.
