European Masters Crans-Montana: Fitzpatrick unter aller Augen
Der Engländer Matthew Fitzpatrick führt das Feld der 150 Golfprofis an, die ab Donnerstag das Omega European Masters in Crans-Montana VS bestreiten.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag startet das Omega European Masters in Crans-Montana VS.
- Matthew Fitzpatrick geht als Top-Favorit ins Turnier.
- Der Schweizer Jeremy Freiburghaus sehnt sich nach einem Befreiungsschlag.
Fitzpatrick wird auf dem Walliser Hochplateau der Liebling des Publikums und zugleich der erste Anwärter auf den Siegercheck über 425'000 Euro sein. Das gesamte Preisgeld beläuft sich auf 2,5 Millionen Euro.
Was Matthew Fitzpatrick, der 28-jährige Profi aus Sheffield, zu leisten vermag, haben gerade die Fans am Schweizer Turnier der Europa-Tour erlebt. Er siegte im Wallis in den Jahren 2017 und 2018. Vor ihm war es 40 Jahre lang keinem Spieler mehr gelungen, am traditionsreichen Turnier zweimal in Folge zu gewinnen.
Fitzpatricks Vorgänger war Severiano Ballesteros als Sieger 1977 und 1978. Der grosse Spanier, 2011 mit 54 Jahren an einem Hirntumor gestorben, bleibt mit dem Turnier ewig verbunden. Er gestaltete den damaligen «Plan-Bramois»-Platz Mitte der Neunzigerjahre als Architekt neu.
Seither trägt der Par-70-Parcours seinen Namen. «Seve» Ballesteros siegte 1989 zum dritten und letzten Mal in Crans-Montana. Matthew Fitzpatrick könnte in dieser Woche also gleichziehen.
Turnierdirektor geling Coup
Für das anstehende Turnier ist noch ein weiterer sehr namhafter Spieler aus Sheffield eingeschrieben: der 35-jährige Danny Willett. Er siegte am Schweizer Turnier 2015 und errang ein Dreivierteljahr später seinen grössten Triumph, indem er das US Masters in Augusta, das prestigeträchtigste Turnier überhaupt, für sich entschied.
Willett wie auch Fitzpatrick spielen seit Jahren fast ausschliesslich auf dem lukrativen Circuit in den USA. Dass sie gemeinsam an einem europäischen Turnier antreten, ist eine grosse Ausnahme. Dem Walliser Turnierdirektor Yves Mittaz ist mit ihrer Verpflichtung ein Coup geglückt.
Aus dem Feld gilt es auch die aufstrebenden dänischen Zwillinge Rasmus und Nicolai Höjgaard – beide spielen ebenfalls vorwiegend in den USA – und den südafrikanischen Vorjahressieger Thriston Lawrence hervorzuheben.
Auch die Nostalgiker unter den Fans werden auf ihre Rechnung kommen. Der charismatische Spanier Miguel Angel Jimenez ist – wie fast immer seit Ende der Achtzigerjahre – am Start, ebenso Padraig Harrington. Der mittlerweile 51-jährige Ire errang in den Jahren 2007 und 2008 drei Titel auf der Stufe Grand Slam. Er siegte zweimal am British Open und einmal an der US PGA Championship.
Gelingt Freiburghaus der Befreiungsschlag?
Der Bündner Jeremy Freiburghaus hat heuer, in seiner ersten Saison als vollwertiges Mitglied der grossen europäischen Tour, nicht nach seinen Erwartungen abgeschnitten. In nur gerade sechs Turnieren kam er ins Preisgeld, und er war nie besser klassiert als im 32. Rang.
Noch hat Freiburghaus die Möglichkeit, sich das Spielrecht für die nächste Saison zu sichern. Aber hierfür benötigt er dringend die eine oder andere Platzierung unter den ersten zehn oder, noch besser, unter den ersten fünf. Den Platz in Crans-Montana kennt er auswendig, und die Unterstützung der Zuschauer wird ihm gewiss sein. Vielleicht erlebt er in dieser Woche die Wende zum Guten.