Räumen Überflieger Marco Odermatt & Co. alle Kugeln ab?
Die Schweizer Skifahrer dominieren im Weltcup nach Belieben. Nimmt Loïc Meillard den Schwung von der WM mit, gibt es einen regelrechten Kugel-Regen.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Männer-Weltcup steht Marco Odermatt vor dem erneuten Gewinn vierer Kugeln.
- Gewinnt Loïc Meillard die Slalom-Wertung, schreiben die Schweizer Geschichte.
- Bei den Frauen sind noch zwei bis drei Kugeln möglich.
Crans-Montana erlebt Schweizer Festspiele!
Vor zwei Wochen gibt es in der Europacup-Abfahrt einen Schweizer Sechsfachsieg. Anderthalb Wochen später lassen es Marco Odermatt und Co. im Weltcup krachen: am Samstag der Dreifachsieg in der Abfahrt, am Sonntag der Doppelsieg im Super-G.
Komplettiert Meillard?
Marco Odermatt ist den beiden Disziplinen-Kugeln nach dem zweiten Platz in der Abfahrt und dem Sieg im Super-G immer näher.
Der Nidwaldner steht vor dem Gewinn dreier Disziplinenwertungen – wie im letzten Winter: Abfahrt, Super-G und Riesenslalom. Dazu kommt der Gesamtweltcup, den der 27-Jährige mit 500 Punkten Vorsprung anführt.

Da bleibt der Konkurrenz nur noch die Slalom-Kugel. In der Technik-Disziplin führt derzeit Henrik Kristoffersen. Doch der Norweger hat nur drei Pünktchen Vorsprung auf den Franzosen Clément Noël – und 52 Zähler auf Loïc Meillard.
Der Schweizer zeigte sich zuletzt an der WM in Bestform und holte den Slalom-Weltmeistertitel. Nimmt Meillard – der auch in der Team-Kombi Gold holte – seinen Schwung mit? In den verbleibenden drei Slalom-Rennen kann er die fünfte Kugel ebenfalls in Schweizer Besitz bringen.
Es wäre die totale Dominanz.
Letztmals 1998 alle Kugel-Gewinner aus gleicher Nation
Dass alle Kristallkugel-Gewinner aus derselben Nation stammen, gab es im Männer-Weltcup erst selten.
1967 räumte der Franzose Jean-Claude Killy im Gesamt-, Abfahrts-, Riesenslalom- und Slalom-Weltcup ab.

In der Saison 1968/69 gewann der Österreicher Karl Schranz die Gesamt-, Abfahrts- und Riesenslalom-Wertung. Landsmann Alfred Matt siegte zusammen mit drei Franzosen im Slalom-Weltcup.
1997/98 waren es wieder die Österreicher, die alles gewannen: Hermann Maier (Gesamtweltcup, Super-G und Riesenslalom), Andreas Schifferer (Abfahrt), Thomas Sykora (Slalom) und Werner Franz (Kombination).
Frauen brauchen guten Saison-Endspurt
Anders sieht das Schweizer Bild derzeit bei den Frauen aus. Letztes Jahr kämpfte alleine Lara Gut-Behrami um vier Kugeln und holte letztlich drei (Gesamtweltcup, Super-G und Riesenslalom).
Heuer ist die Tessinerin Führende in der Super-G-Wertung und im Gesamtweltcup auf Platz zwei. Der Rückstand auf die Italienerin Federica Brignone beträgt 190 Punkte.
In Abfahrt und Riesenslalom scheint der Rückstand der Schweizerinnen zu gross. Im Slalom aber lauern Camille Rast auf Rang zwei und Wendy Holdener auf Platz vier. Auf die Führende Zrinka Ljutic aus Kroatien fehlen 39 respektive 115 Punkte.
Klare Sache im Nationencup
In Sachen Nationen-Wertung führt die Schweiz sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen komfortabel.
Die Schweizer haben 2116 (!) Punkte mehr auf dem Konto als die Österreicher. Die Schweizerinnen liegen mit 316 Punkten vor Italien. Insgesamt führt die Ski-Nation Schweiz mit 2689 Punkten vor Österreich.
Die Frauen bestreiten ab Freitag in Kvitfjell (Norwegen) zwei Abfahrten und ein Super-G. Bei den Männern stehen im slowenischen Kranjska Gora ein Riesenslalom und ein Slalom auf dem Programm.