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NBA – Enes Kanter legt sich mit China an: «Verschiebt die Spiele»

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USA,

Enes Kanter ist Basketball-Profi und spielt bei den Boston Celtics in der NBA. Für Aufsehen sorgt der 29-Jährige nicht nur auf dem Platz.

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Enes Kanter nimmt kein Blatt vor den Mund. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Enes Kanter steht zu seiner politischen Meinung.
  • Der Basketball-Profi setzt sich wiederholt für die Rechte von Minderheiten ein.
  • Dabei hat er auch kein Problem, sich mit den ganz Grossen dieser Welt anzulegen.

Enes Kanter ist seit Jahren ein scharfer Kritiker des türkischen Präsidenten Erdogan. Der NBA-Profi bekommt deswegen nach eigenen Angaben Morddrohungen. Nun hat er sich einen noch mächtigeren Feind ausgesucht.

Politisch aktiv, trotz Karriere in NBA

Der 29 Jahre alte Spieler der NBA hat es schon vor langer Zeit mit dem türkischen Präsidenten Erdoğan verscherzt. Erst vor zwei Wochen postete er das Foto eines türkischen Haftbefehls gegen sich auf Twitter.

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Enes Kanter trägt bei den Spielen der NBA Basketball-Schuhe mit politischen Botschaften. - keystone

Schon seit 2017 soll sein türkischer Pass eingezogen sein, Kanter gilt als staatenlos. Nun aber hat sich der Teamkollege von Nationalspieler Dennis Schröder neue Ziele ausgesucht: China, den chinesischen Präsidenten Xi Jinping, die anstehenden Winterspiele in Peking und Nike. Die Vorwürfe reichen von Menschenrechtsverletzungen bis hin zum Profit von «moderner Sklaverei».

«Unsicheren Tyrannen»

Kanter setzt immer wieder Tweets ab. Zuletzt postete er am Samstag und schrieb: «Dem «unsicheren Tyrannen» Xi Jinping dürfe die Gastgeberrolle für die Olympischen Winterspiele nicht gestattet werden. Dazu veröffentlichte er Fotos seiner Basketballschuhe in einem speziellen Design. Unter anderem mit den Slogans «Kein Peking 2022», «Keine Rechte – Keine Spiele» und «Verschiebt die Spiele».

Nike wirft er vor, sich in den USA zwar für die Rechte von Minderheiten einzusetzen, nicht aber in China. Angefangen hat die Serie mit einem Appell für die Freiheit Tibets, in dem Kanter Xi Jinping einen «brutalen Diktator» nannte.

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Das chinesische Staatsoberhaupt Xi Jinping. - Keystone

Das Verhalten sorgte in China umgehend für scharfe Reaktionen - mal wieder. Belehrungen des Westens werden von der Pekinger Regierung nicht geduldet. Noch während des Spiels, in dem er die Schuhe trug, brach der chinesische Internetdienst Tencent die Übertragung der NBA ab. Millionen von Fans in China konnten das Spiel plötzlich nicht mehr verfolgen.

Anfeindungen aus China

Kritik an Tencent war in Chinas streng zensierten sozialen Medien im Anschluss jedoch nicht zu finden. Stattdessen wird Kanter dort seit Tagen von zahllosen Usern beschimpft und aufgefordert, sich beim chinesischen Volk zu entschuldigen. Auch das Aussenministerium in Peking äusserte sich zu dem Fall und warf dem Sportler vor, nur Aufmerksamkeit erregen zu wollen.

China droht: «Deutliche Reaktion»

Gar keinen Spass versteht die chinesische Führung, wenn westliche Sportler zu einem Boykott der Winterspiele in Peking aufrufen. Jeglicher Boykott werde eine «deutliche Reaktion» Chinas zur Folge haben, warnte ein Sprecher des Aussenministeriums bereits im April.

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Der türkische Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. (Archivbild) - Keystone

Kanter weiss also, mit wem er sich da jetzt anlegt. Doch Drohungen haben den Center der NBA auch in der Vergangenheit nicht zum Schweigen gebracht. Angstfrei ist der 29-Jährige deswegen aber nicht. Mehrfach berichtete er von der Sorge, ausserhalb der USA umgebracht zu werden für seine Kritik an Erdogan.

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