Notizen von der Fussball-Europameisterschaft

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Deutschland,

Notizen von der Fussball-Europameisterschaft - gesammelt von der Deutschen Presse-Agentur.

Portugals Cristiano Ronaldo steht während einer Trainingseinheit auf dem Feld. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
Portugals Cristiano Ronaldo steht während einer Trainingseinheit auf dem Feld. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Cristiano Ronaldo nutzt die Trainingseinheiten im EM-Quartier seiner Portugiesen in Budapest auch gerne mal für einen kleinen Spass.

Es ist eine Art Running Gag über mehrere Jahre hinweg. Portugals Nationaltrainer Fernando Santos wurde vor dieser Endrunde - wie schon vor der EM 2016 - gefragt, für wie lange er Gepäck dabei habe. Der 66-Jährige antwortete diesmal: «Ich habe einen Koffer für einen Monat gepackt und auch genug Tabak dabei.» Der leidenschaftliche Raucher wäre also bis zum Finale am 11. Juli im Londoner Wembley-Stadion gewappnet. Vor dem Achtelfinale am Sonntag in Sevilla gegen Belgien wurde Santos nun gefragt, wie es mit seinem Glauben an ein Weiterkommen aussehe. «Ich habe dieselbe Überzeugung, sonst würde ich meine Taschen mit nach Sevilla nehmen, so dass ich, wenn die Dinge nicht gut laufen, sofort zurück nach Hause kann», erzählte er. «Ich erwarte aber nicht, schnell nach Hause zurück zu müssen.»

Cristiano Ronaldo nutzt die Trainingseinheiten im EM-Quartier seiner Portugiesen in Budapest auch gerne mal für einen kleinen Spass. Nach dem Weiterkommen in der deutschen Gruppe F erlaubte er sich in einer Regenerationseinheit eine erfrischende Überraschung bei seinem Kumpel Pepe. Während der Innenverteidiger auf dem Rasen Dehnübungen machte, kam der Stürmerstar von hinten angeschlichen und schüttete etwas Wasser aus seiner Plastikflasche auf den fast kahlen Schädel Pepes. Cristiano Ronaldo amüsierte sich prächtig - und auch der Defensivroutinier konnte über die unerwartete Abkühlung lachen.

Paris, 10. Juli 2016. Portugal und Frankreich stehen sich im EM-Finale gegenüber. Renato Sanches, Entdeckung des Turniers, geht in der 79. Minute vom Platz. Es steht 0:0. An der Seitenlinie deutet der Mittelfeldspieler mit dem rechten Zeigefinger, dann mit beiden auf Stürmer Eder, der für ihn eingewechselt wird. Die Geste könnte bedeuten: Auf dich wird es ankommen! Du wirst etwas Entscheidendes tun! Tatsächlich schiesst Eder Portugal in der Verlängerung zum Titel. Auf wen wird Renato Sanches diesmal mit dem Finger deuten? «Dieses Jahr hoffen wir, dass wir ins Finale kommen und gewinnen. Ich werde dann im Finale entscheiden, auf wen ich mit dem Finger zeige», sagte Renato Sanches, früher Bayern-Profi, lachend.

Die Spieler schwitzten und trainierten und räumten danach sogar selbst die Bälle. Sie sammelten die Aufstell-Hütchen ein und brachten alles wieder fein in Ordnung. Denen, die diesen Job bei der spanischen Nationalmannschaft eigentlich erledigen, bescherte und gönnte das Team von Trainer Luis Enrique auch mitten in einer EM mal einen freien Tag. Kapitän Sergio Busquets bedankte sich ausdrücklich, die Mannschaft stand Spalier und klatschte das Trio, das unter anderem für die Ausrüstung verantwortlich ist, ab. Und schliesslich wurde ihnen auch noch standesgemäss spanischer Schinken, spanische Salami und spanischer Käse kredenzt an einem weiss gedeckten Tisch neben dem grünen Rasen im EM-Camp des Achtelfinalisten.

Das schwere Unwetter im Südosten Tschechiens mit mehreren Toten hat auch die Fussball-Nationalmannschaft des Landes, die bei der EM um den Einzug ins Viertelfinale kämpft, betroffen gemacht. «Dies ist eine Naturkatastrophe enormen Ausmasses und unsere Gedanken sind bei all jenen, die in den am schlimmsten betroffenen Gebieten zu kämpfen haben», erklärte Petr Fousek vom nationalen Verband. Der Fussball stehe jetzt im Hintergrund, aber man wolle so bald wie möglich dort Hilfe leisten, «wo sie am Dringendsten benötigt» wird. Ein Tornado hatte am Donnerstag mehrere Dörfer in der Region Südmähren verwüstet, dabei waren fünf Menschen ums Leben gekommen und rund 200 verletzt worden.

Im April bereitete sich der FC Porto in Sevilla auf die beiden Viertelfinalspiele in der Champions League gegen den FC Chelsea vor. Der Grund für den neutralen Spielort waren die Corona-Einreisebestimmungen in den jeweiligen Ländern. Der FC Porto bezog damals, wie portugiesische Medien berichteten, jenes Hotel, in dem nun auch die Nationalmannschaft des Landes logiert. Es liegt unweit vom Estadio La Cartuja entfernt. Der FC Porto schied damals nur knapp gegen den späteren Champions-League-Sieger aus England aus. Machen es die Portugiesen am Sonntag gegen die Belgier besser?

An ihrem freien Tag gönnten sich Spaniens Fussballer einen kleinen Ausflug - unter Corona-Massnahmen. Es ging zum Essen nach Madrid in ein Restaurant auf der Plaza de la Independencia. Ob Griessrisotto mit schwarzen Trüffeln, gebratener Seehecht mit gegrilltem Gemüse und Knoblauch oder auch Pizza mit Piri Piri - die Speisekarte mit ausgewählten Delikatessen bot so einiges. Was genau sich die Spieler und der Trainerstab um Chefcoach Luis Enrique servieren liessen, ist allerdings nicht bekannt. Mit Blick auf das kommende Achtelfinale schrieb die Sportzeitung «Marca» auf ihrer Titelseite aber schon mal: «Und zum Nachtisch Kroatien.»

Nach den Spielen in Grossbritannien, die für Kroatiens Fussball-Fans nur unter grossen Auflagen und Mühen zu erreichen waren, hofft der WM-Zweite gegen Spanien auf jede Menge Anhänger. «Wir hatten fast keine Fans. Wir sind sehr glücklich, dass sie jetzt wieder dabei sind», sagte Abwehrspieler Duje Caleta-Car von Olympique Marseille. Am Montag stehen sich Kroatien und Spanien in Kopenhagen im Achtelfinale gegenüber. «Ich hoffe, dass uns die Fans beim nächsten Schritt helfen.»

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